Grundschule Emstekerfeld - Schule erzählt Geschichte(n). Hrsg. von Werner Espelage

Grundschule Emstekerfeld

Schule erzählt Geschichte(n)

Eine Zeitreise durch 100 Jahre

Ein Schreib- und Buchprojekt in Zusammenarbeit

von Grundschule Emsterfeld und Geest-Verlag

Geest-Verlag 2013

ca. 350 S., 12 Euro

 

Alle 140 Kinder der Schule, Eltern und Lehrer schreiben in diesem Buch Beiträge über das Heute, das Morgen udn das Gestern.

zum hundertjährigen Jubiläum entsatnd so keien normale Chronik, vielmehr stehen die Kinder mit ihren heutigen Befindlichkeit im Mittelpunkt des Buches. Se befragten Erwachsene, begaben sich selbst auf Zeitreise, schrieben über ihr Denken und Fühlen über Schule, Freunde, Familie und Zukunft.

Doch auch Eltern verfassten Beiträge. Hier ein Beispiel:

Alexandra Telnov
Die Kindheit ist die schönste und sorgloseste Zeit.

Bei jedem Menschen gibt es in der Biographie einen Lebensabschnitt – die Kindheit. Und für mich war es immer interessant zu wissen, welche Kindheit meine Mutter hatte. Ob sie auch so interessant war wie bei mir? Nun erzählte meine Mutter bei uns zu Hause an warmen gemütlichen Abenden über ihre Kindheit.
Meine Mama verbrachte sehr viel Zeit bei ihrer Groß-mutter, in dem sie ihr im Haushalt half und mit ihr spielte. In jener Zeit gab es keine Auswahl an Kinder-spielzeug, deshalb fertigte die Großmutter Spielzeug mit eigenen Händen aus Naturstoffen oder aus allem, was im Haus zu finden war. Und wie viel Freude lösten diese Spielsachen aus! Besonders erinnerte sich Mama an die Zeit, als sie mit anderen Kindern nach dem erstem Herbstfrost in Großmutters Garten rannten, wo kleine Äpfelchen reiften. Nur nach den ersten Nachtfrösten wurden diese Ranetten weich und schmeckten köstlich. Die Kinder kletterten hoch auf die Bäume bis zu den Wipfeln, weil da anscheinend die Äpfelchen viel schmackhafter waren als an den unteren Ästen. Die Kinder pflückten, aber aßen sie nicht sofort, sondern formten aus ihnen Kügelchen, und jeder wollte das größte Kügelchen machen. Erst danach wurden sie gegessen. Diese Leckereien schmeckten besser als alle Bonbons.
Und mit welcher kindlichen Begeisterung wartete man auf den Beginn des Winters und den ersten Schnee, wenn man Schlitten fahren, Schneeball spielen konnte, und natürlich freute man sich auf Silvester und die Geschenke. Und sie spielten mit den Nachbarkindern den ganzen Tag von früh morgens bis spätabends, sodass sie sogar vergaßen, nach Hause zu gehen, um zu essen.
Mama erzählte, wie sie erst in den Kindergarten ging und später herausgeputzt und froh ins erste Schuljahr kam. Die Kinder fühlten sich dann erwachsen, da sie schon zur Schule gingen. Mit jedem Jahr wird man immer erwachsener, und nun begreifst du, dass die Kindheit vorbei ist.
Und dann beginnt das erwachsene Leben. Die Kindheit endet bedauerlich schnell, aber unser Leben endet nicht.

(Übersetzung wurde von Heinrich Rahn, Wiesbaden, angefertigt, dem wir dafür herzlich danken.)