Volker Issmer - Zahngold (Hörauszug)

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Eine Passage in den Erinnerungen seines Vaters, des Kreisamtsleiters der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt in Glatz, ließ den Osnabrücker Historiker und Autor Volker Issmer nicht mehr los: In der Schilderung brüstet sich ein NS-Funktionär, der SS-Obersturmbannführers F., damit, das gestohlene Gold einer 1938 geplünderten und verbrannten Synagoge für die Herstellung seiner Goldzähne genutzt zu haben.

Diese wahre Begebenheit ist der Ausgangspunkt in Volker Issmers Roman „Zahngold“, der im vergangenen Jahr im Geest-Verlag erschienen ist und aus dem Issmer am Mittwoch, 28. Oktober, in Potsdam lesen wird. Das Buch handelt vom Aufeinandertreffen eines jüdischen Holocaust-Überlebenden mit dem Sohn eines Täters. Aaron und Siegfried stammen aus derselben Stadt in Schlesien. Siegfrieds Vater, ein SS-Offizier, hat sich aus dem Gold der am 9. November 1938 geplünderten und verbrannten Synagoge Zähne machen lassen. Als einziger Überlebender taucht Araon nun Mitte der 90er Jahre bei Siegfried auf und fordert das Gold zurück. Denn seinerzeit hatte Araons Familie das Gold für die Synagoge gespendet, aus der das Zahngold entwendet wurde. Aber Siegfrieds Vater ist seit vielen Jahren tot. Das bringt Aaron allerdings nicht von seiner Forderung ab.

In seinem Roman „Zahngold“ schildert Volker Issmer, wie diese Begegnung mit Aron Siegfrieds Leben verändert und ihn zwingt, sich mit der eigenen Geschichte und der seiner Familie auseinanderzusetzen. Im Anschluss an die Lesung berichtet Volker Issmer, was seine Forschungen zum tatsächlichen Verbleib des Zahngoldes erbracht haben.

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