Burgschreiberin/-schreiber zu Laufenburg

31. Oktober 2020

 

Zum Stipendium

Die beiden Städte Laufenburg/Baden und Laufenburg/Schweiz schreiben für den Zeitraum vom 1. März bis 31. Mai 2021 zum zweiten Mal das Burgschreiberstipendium für deutschsprachige Autorinnen und Autoren aus der Schweiz und aus Deutschland aus. Die Ausschreibung erfolgt im zweijährigen Turnus. Die jeweilige Burgschreiberin / der jeweilige Burgschreiber bekommen einen monatlichen Zuschuss zu den Lebenshaltungskosten von 950 Euro sowie freie Unterkunft – sechs Wochen in Deutschland und sechs Wochen in der Schweiz.

Die grenzüberschreitende Form ist bewusst gewählt und macht dieses Stipendium in gewisser Weise zu etwas Besonderem. Laufenburg war einmal eine Stadt mit einer gemeinsamen Kultur, gemeinsamen Sitten und Gebräuchen, regiert von den Habsburgern – bis Napoleon kam und der Rhein zur Grenze wurde. Die Laufenburger mussten lernen, damit umzugehen. Mitglieder einer Familie lebten plötzlich in verschiedenen Ländern. Bräuche wie die gemeinsame Laufenburger Fasnacht, einer der ältesten im alemannischen Sprachraum, mussten an die Gepflogenheiten in zwei Ländern angepasst werden.

Doch die Bewohner von Laufenburg/Baden und die Laufenburger im schweizerischen Kanton Aargau gaben nicht auf, ließen sich nicht auseinanderdividieren, auch wenn die Lage, unter anderem die Corona-Pandemie, im Verhältnis der beiden Länder einiges an Veränderungen gebracht und die Zeit die Unterschiede sichtbarer gemacht hat. Es gibt in Laufenburg drei Bahnhöfe, zwei Brücken und beidseits des Rheins jede Menge Brückenbauer, die gemeinsame Ereignisse wie das Kulturfestival „Fließende Grenzen“ möglich machen.

Thema und Umsetzung

In welcher literarischen Form der Aufenthalt umgesetzt wird, steht jeder Burgschreiberin / jedem Burgschreiber frei – Gedicht, Drehbuch, Novelle, Kurzgeschichte, Roman – jede Form von Lyrik oder Prosa ist willkommen, der Bezug zu Laufenburg und der speziellen Situation der Stadt sollte aber erkennbar sein.

Modalitäten des Stipendiums

Für drei Monate wird ein künstlerischer Freiraum geboten, in dem sich die/der Stipendiatin/Stipendiat inspirieren lassen und die Stadt durch ihr/sein Wirken inspirieren kann. Während dieser Zeit wird dem oder der Burgschreiberin/-schreiber auf jeder Seite des Rheins ein »Pate« oder eine »Patin« zur Seite gestellt werden, der/die Türen, zum Beispiel zu Archiven oder Vereinen, öffnet.

Zur Ausstattung gehören:

  • die kostenlose Unterkunft – jeweils anderthalb Monate in Laufenburg/Schweiz und Laufenburg/ Deutschland.
    Diese wird nach Absprache entweder in Privatquartieren oder in einer gewerblichen Unterkunft zur Verfügung gestellt. Auch eine Mischform beider Unterbringungsmöglichkeiten ist denkbar. Ziel ist es, die unkomplizierte Einbindung der Gäste ins Leben der beiden Kommunen und das gegenseitige Kennenlernen zu erleichtern.
  • eine monatliche Aufwandsentschädigung von 950 Euro.

Einsendeschluss
     ist Ende Oktober 2020,