Freigeist sucht Texte zum Thema Rassismus

31. Dezember 2020
Aus leider immer noch aktuellem Anlass - das Autorenkollektiv Frei!Geist ruft auf: Schickt uns eure Texte!
George Floyd war nicht der erste dunkelhäutige Mensch, der von einem hellhäutigen ermordet wurde, und er war auch nicht der letzte. Aber er war womöglich derjenige, der eine Veränderung herbeiführen kann. Die Diskussion um Rassismus, von alltäglichen Mikroaggressionen bis tödlichen Gewaltattacken, hat eine Intensität angenommen, wie es sie vielleicht noch nie zuvor in dieser Dimension in unserer Gesellschaft gab. Und das ist verdammt nochmal gut so!
Aber trotzdem bleiben die Widerstände bestehen: Die Kräfte, die sich gegen gelebte Gleichberechtigung stemmen, die die Existenz rassistischer Gefahren kleinreden und relativieren, die behaupten, in unserer Gesellschaft ginge alles fair und gerecht zu, die sich aber in Wahrheit nur gegen jede Diskussion sperren, weil eine Änderung des derzeitigen Systems ihren eigenen wohlbehüteten Status quo gefährden könnte - diese Kräfte, in all ihren Ausformungen, von der naserümpfenden Tante Erna bis zum menschenverachtenden Partei-Faschisten, verhindern weiter eine echte Veränderung - und vor allem blockieren sie den öffentlichen Raum, der so dringend für echte, ehrliche, authentische Diskussionen notwendig wäre.
Deshalb ruft das Autorenkollektiv Frei!Geist zum Schreiben auf: Gesucht werden literarische Texte rund ums Thema des realen, tagtäglichen Rassismus. Texte über Erfahrungen, die Eltern, Geschwister, Kinder gemacht haben, Freunde und Geliebte. Es dürfen, müssen aber keine autobiographischen Texte sein, es geht uns nur darum, dass die Menschen, die Rassismus immer und immer wieder am eigenen Leib erfahren müssen, das Podium bekommen, das sie verdienen und das dringend notwendig ist, um der anhaltenden Diskussion eine stabile Grundlage zu geben.
Also schickt uns bis spätestens Ende 2020 eure Texte! Die literarische Form ist völlig freigestellt, ebenso der inhaltliche Ansatz - ob Essay, Aphorismen, Kurzgeschichten, Lyrik … ob Erfahrungsbericht oder fiktives Drama, Dystopie oder Utopie, schreckliche Hasserlebnisse oder wunderbare Zusammenhalterfahrungen … eurer Fantasie sollen keine Grenzen gesetzt werden. Nur zu umfangreich darf es nicht werden - maximal 20.000 Zeichen sollte ein einzelner Text umfassen.
Dies soll kein Wettbewerb im Konkurrenzsinne sein, denn jede Form von literarischer Verarbeitung der Realität hat ihren eigenen Wert; aber aufgrund des naturgegeben begrenzten Umfangs eines Buches wird es eine Auswahl an eingesendeten Texten geben müssen, die dann in einem Sammelband zum Thema veröffentlicht werden.
Mit den ausgewählten Texten soll es dann auch nach Möglichkeit Lesungen und Aktionen geben, dazu mehr zu gegebener Zeit.
Einsendungen, Fragen, Hinweise, Anmerkungen könnt ihr senden an: autorenkollektiv@gmx.de.
Wir freuen uns auf eure Texte! Für eine gemeinsame Welt! Für uns alle!