Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik sucht Texte zum Thema 'Unser Willen'

15. Mai 2021

 

Was wollen wir? Wir wollen unsere Meinung sagen und dafür Gehör finden. Wir wollen veröffentlichen. Wir wollen gelesen werden. Wir wollen Erfolg haben, Anerkennung, zu mindestens Aufmerksamkeit erzielen. Zunächst aber wollen wir raus aus der Pandemie und unsere Freiheit zurück. Wir wollen wieder ungezwungen Freunde treffen, Cafés, Restaurants und die Familie besuchen, ins Kino gehen, ins Theater, zu Lesungen und Konzerten, wollen Ausflüge und Reisen unternehmen, mit anderen Sport treiben, Zeit in Museen, Galerien und Bibliotheken verbringen. Und wir wollen endlich wieder Friseurgespräche. Wir wollen Netz und wir wollen WLAN.  Die (jungen) Eltern unter uns wollen nicht länger Schule und/oder Kindergarten ersetzen müssen und dem provisorischen Arbeitsplatz am Küchentisch entfliehen.

Wir wollen Schokolade und kein Übergewicht, wollen uns gesund ernähren und gesund bleiben. Wir wollen das Tierwohl achten und unsere Mutter Erde nicht vergiften. Selbstverständlich wollen wir mehr als ein Dach über dem Kopf, wir wollen Wohn-Raum und diesen so komfortabel wie möglich, aber am besten mit viel Wärmedämmung und wenig Ressourcenverbrauch. Wir wollen keinen Krieg. Wir wollen nicht, dass jemand auf unserem Parkplatz steht. Wir wollen gleiche Bildungschancen für alle. Wir wollen, dass kein Mädchen zwangsverheiratet wird, wollen keine Kindersoldaten und keine Kinderarbeit. Wir wollen »Brot für die Welt« und werfen dennoch Lebensmittel weg. Wir wollen nicht, dass Flüchtlinge hungern und frieren. Aber wer von uns, will mit ihnen tauschen? Wir wollen noch zig andere Sachen, die nur wir kennen, »des Menschen Himmelreich«. »Wo ein Wille ist, da ist ein Weg«, heißt eine Redensart. »Der Weg ist das Ziel«, heißt eine andere. Ein Trost womöglich, dass nur selten wir es sind, die den Weg tatsächlich auch bestimmen.

Im Zeitraum 15. Januar bis 15. Mai 2021 (Poststempel) lädt die Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik e.V. (GZL) Autorinnen und Autoren jeden Alters und unabhängig von der Art und Anzahl bisheriger Veröffentlichungen dazu ein, bis zu drei bislang unveröffentlichte Gedichte in deutscher Sprache zum Thema »Unser Willen, unser Wollen« in zweifacher Ausführung als Briefpost einzusenden.

Unaufgeforderte Zusendungen per E-Mail-Anhang werden nicht geöffnet. Das einzelne Gedicht sollte eine Länge von 35 Zeilen (inklusive Titel, Verfassername, Leerzeilen) nicht überschreiten und dem Layout unserer Zeitschrift entsprechen (Zeilenlänge beachten!).

Hinzuzufügen sind eine Kurz-Vita plus aktueller E-Mail-Adresse, die Erklärung, dass der kostenfreie Abdruck erlaubt wird, und die Zustimmung, dass die persönlichen Daten, die allein für den Zweck der Kommunikation und Registration Verwendung finden und keinesfalls an Dritte weitergegeben werden, gespeichert und für eine Veröffentlichung (Ankündigung) auf unserer Webseite verwendet werden dürfen.

Verzichten Sie bitte auf Einsendungen per Einschreiben; wir haben nicht die Kapazität, diese vom Postamt abzuholen.

Die Rechte an den Gedichten bleiben beim Verfasser bzw. bei der Verfasserin.

 

Postadresse: Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik e.V., Haus des Buches, Gerichtsweg 28, D-04103 Leipzig