Die im „Dreiländereck“ zwischen Österreich, Deutschland und der Schweiz gelegene Stadt Hohenems ist seit jeher durch einen regen kulturellen Austausch und durch grenzüberschreitende Beziehungen gekennzeichnet. Seien es die europäischen Verbindungen der Hohenemser Grafen, die Bildung einer jüdischen Gemeinde im 17. Jahrhundert oder die Arbeitsmigration der letzten Jahrzehnte, die zu einer großen Zahl neuer Bürger*innen nichtdeutscher Muttersprache geführt hat: Hohenems wurde stets durch Zuwanderung geprägt. Mit dem Literaturwettbewerb soll dieser Geschichte, die in einer langen europäischen Tradition steht, auf besondere Art Rechnung getragen werden.
Der erstmals 2009 und in Folge alle zwei Jahre verliehene Hohenemser Literaturpreis soll beitragen, die kulturelle Vielfalt der auch von Einwanderung geprägten deutschsprachigen Literaturszene hervorzuheben. Eine unabhängige Jury sichtet und bewertet die Einreichungen, welche ihr anonym vorgelegt werden.
Preisgeld und Preisverleihung
Der Hohenemser Literaturpreis 2021 ist mit gesamt 7.000 Euro dotiert. Die Verleihung findet am Samstag, den 26. Juni 2021, in Anwesenheit der Gewinner*innen und der Jury in Hohenems statt. Neu ist das Rahmenprogramm rund um den Literaturpreis 2021: Die Literatu•R•äume werden am 19. Juni 2021 eröffnet und ermöglichen eine Woche lang ein vielfältiges Angebot, das Literatur erlebbar macht.
Eingereicht werden können bis dahin nicht publizierte, deutschsprachige Prosatexte im Umfang von maximal zehn Seiten. Diese sollen in literarisch überzeugender Weise nicht nur migrantische Erfahrungen, sondern in freier Themenwahl das Ineinandergreifen verschiedener kultureller Traditionen und biographischer Prägungen vor dem Hintergrund einer sich beständig wandelnden Gegenwart thematisieren – einer Gegenwart, in der Sprache und Literatur wie auch Identität keinesfalls als Konstanten anzusehen sind.
Die Einreichungen können per E-Mail oder Postweg erfolgen. Neben dem höchstens 10-seitigen Prosamanuskript (Maschinenschrift), das keine Angaben zum Autor/zur Autorin enthalten darf, sind eine kurze Biographie inkl. Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse, sowie eine Liste bisheriger Veröffentlichungen beizulegen. Alle Seiten der Einreichung sind mittels eines beliebigen, durchgehenden Kennwortes zu markieren. Es kann nur ein Werk eingereicht werden, unvollständig oder falsch eingesandte Unterlagen finden keine Berücksichtigung. Es erfolgen keine Eingangsbestätigungen oder Rücksendungen. Nach dem im Frühjahr 2021 erfolgenden Juryentscheid werden alle Teilnehmer*innen per E-Mail informiert, wenn eine Adresse vorliegt.
Mit der Einreichung eines Manuskriptes erkennen die Autor*innen die Teilnahmebedingungen an: Sie sind ursprünglich nichtdeutscher Muttersprache, haben den Text selbst verfasst und sind bereit, ihn als Gewinner*innen im Rahmen der Preisverleihung selbst zu lesen und für eine Veröffentlichung unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Die eingereichten Texte dürfen in keiner anderen Form publiziert oder prämiert worden sein. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die Ausschreibung des Preises richtet sich an deutschsprachige Autorinnen und Autoren nichtdeutscher Muttersprache, unabhängig von Alter, Geschlecht, Wohnort oder bereits veröffentlichten Arbeiten.