WORTMELDUNGEN – Der Literaturpreis für kritische Kurztexte

30. September 2021

Die Pandemie hat viele Missstände in der Gesellschaft unübersehbar offengelegt. Gerade jetzt kommt kritischer Literatur die bedeutende Rolle zu, den öffentlichen Diskurs mit sachlicher wie literarischer Qualität zwischen Twitter-Shitstorms und Cancel Culture, zwischen Mainstream und Extrem zu navigieren. Kritische Literatur kann, um Wittgenstein zu paraphrasieren, die Verhexung des Verstands und die Verzerrung der Wirklichkeit durch den Missbrauch von Sprache verhindern. Sie kann durch klare, streitbare Positionen und künstlerisch eigenständige Formen unser Denken schärfen und unsere Perspektive auf Ungesagtes und Ungehörtes lenken.

WORTMELDUNGEN – Der Literaturpreis für kritische Kurztexte zeichnet exzellente literarische Positionen aus, die auf aktuelle gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen. Dadurch wird nicht nur auf eine Förderung kritischer Stimmen, sondern auch auf eine Erweiterung des öffentlichen Diskurses abgezielt. Der Preisträger*innentext wird mit 35.000 Euro ausgezeichnet. Die Shortlist-Nominierung wird zukünftig mit jeweils 3.500 Euro dotiert. Um die Shortlist-Autor*innen und ihre Themen intensiver präsentieren zu können, reduziert sich die Liste auf fünf Texte.

Die Crespo-Foundation bittet Verleger*innen, Lektor*innen, Agent*innen, Literaturkritiker*innen und -vermittler*innen um Empfehlung und Einreichung von Texten! Ebenso wird darum gebeten, Autor*innen zum Verfassen kritischer Texte zu ermutigen.

Auf welche exzellente literarische Position sind Sie zuletzt aufmerksam geworden? Welche*r literarische Autor*in ist für Sie die kritische Stimme der Zeit? Welcher herausragende Text zur gesellschaftlichen Situation verdient mehr Aufmerksamkeit? Welche literarischen Texte sollten jetzt geschrieben werden?

Termine im Überblick:
- Einsendeschluss: 30.09.2021
- 1. Jurysitzung: Anfang Dezember 2021
- Veröffentlichung der Shortlist: Mitte Januar 2022
- WORTMELDUNGEN-Abend mit den Autor*innen der Shortlist im Literaturhaus Frankfurt: 10.02.2022
- 2. Jurysitzung: Ende Februar 2022
- Bekanntgabe des Preisträgers*der Preisträgerin: Anfang März
- WORTMELDUNGEN-Preisverleihung in den Kammerspielen des Schauspiel Frankfurt: 18. Juni 2022

Die Jury
Eine mit Persönlichkeiten aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten besetzte interdisziplinäre Jury nominiert aus den Einreichungen eine Shortlist von fünf Texten, die Anfang 2022 auf der WORTMELDUNGEN-Homepage veröffentlicht wird. Die Veröffentlichung wird medial und voraussichtlich auch durch Veranstaltungsformate begleitet. In einer zweiten Jurysitzung Ende Februar 2022 wird ein Preisträger*innentext ausgewählt, der sich ästhetisch wie inhaltlich in herausragender Weise mit einem gesellschaftspolitisch brisanten Thema kritisch auseinandersetzt und das Potential hat, in den öffentlich Diskurs zu wirken. Die Jurymitglieder sind Anne Zohra Berrached (Regisseurin und Drehbuchautorin, Berlin), Hasnain Kazim (Journalist und Autor, Wien), Esra Küçük (Politikwissenschaftlerin und Geschäftsführerin der Allianz Kulturstiftung, Berlin), Christine Lötscher (Professorin für Populäre Literaturen und Medien, freie Literaturkritikerin, Zürich), Ijoma Mangold (Journalist, Autor und Literaturkritiker DIE ZEIT, Berlin), Sighard Neckel (Professor für Gesellschaftsanalyse und sozialen Wandel, Universität Hamburg) sowie eine weitere noch zu berufende Persönlichkeit.

Die Preisverleihung
Die Preisverleihung findet im Juni 2022 im Schauspiel Frankfurt statt. Dort erhält der*die Preisträger*in den mit 35.000 Euro dotierten Preis und eine öffentliche Bühne, um seine*ihre Position im Austausch mit Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Ökonomie, Soziologie und Kultur, dieer*sie selbst vorschlagen kann, vor Publikum zu diskutieren. Seine*ihre literarische und kritische Position setzt damit einen Diskurs in Gang, der auch junge Nachwuchsautor*innen anregen soll, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

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