Kleinert, Ulrike: Linien meiner Haut

Autor: 

Ulrike Kleinert

Linien meiner Haut.

Lyrik - eine Sammlung aus zwei Jahrzehnten.

Vorwort
Gedichte. Fast neunzig Gedichte. Verdichtete Mo- mente, eingefangene Augenblicke, Markierungen, Nahaufnahmen der Geschichte - der eigenen, der fremden. Die Gedichte von Ulrike Kleiner! sind Mo- mente des Erkennens, des Staunens, der Selbstverge- wisserung. Momente von Begegnungen und Tren- nungen, von Nähe und Distanz. Sie sind in den letzten zwanzig Jahren entstanden und vom erneuten Auf- bruch der Frauen geprägt.
Die Gedichte schaffen sich eigene Räume, sezieren Gesetzmäßigkeiten, nehmen die Sprache beim Wort. "Das Private ist politisch" - dies ist für die Autorin nicht nur ein Slogan. Sie redet mit, sie schreibt, sie publiziert. Und so bekommen ihre Gedichte ihre eige- ne Geschichte. In der "Wochenendliebe" werden die Folgen von Schichtarbeit deutlich - ein Grund für die Drucker dieses Gedicht für ein Plakat zu verwenden, mit dem sie Geld für die Unterstützung streikender Bergarbeiter in England sammeln. "Der Krieg in den Kindern" gerät in die Gesellschaft von Kunze und Wellershof auf einer CD und wird vom Münchener Oberbürgermeister auf Veranstaltungen gegen Rechts vorgetragen. Der "Ernährer" wird ein Evergreen - offensichtlich hat sich an der Rollenverteilung noch nicht viel geändert.
Viele Gedichte bezeugen politisches Denken und ge- werkschaftliches Engagement. Dabei bringt Ulrike Kleiner! die Dinge auf den Punkt, stets einfühlend, manchmal nur in knappen Bildern. Die Autorin stellt sich der Begegnung mit dem Fremden, konfrontiert mit Tabus und Ausgrenzung, reflektiert die Arbeits- welt und das eigene Schreiben. Die Gedichte drücken weibliches Bewusstsein und Erleben aus und münden schließlich in kraftvollen und mutigen Abenteuern. Die Gedichte von Ulrike Kleiner! führen mich auf eine Zeitreise durch meine eigene Lebenszeit, sie rufen Erinnerungen wach und lassen alte Bilder neu entste- hen. Mein Lieblingsgedicht heißt "Frühlingszwie- beln". Ein zärtliches Gedicht in der gewohnten sprachlichen Klarheit, mit dem genauen Blick und einem überraschenden Schluss. Ich ertappe mich da- bei, dass ich die Gedichte laut lese, gar auswendig lerne. Kann ein Gedichtband mehr bewirken?
Marion Schulz
Bücherfrau des Jahres 2000
Marion Schulz ist Vorsitzende der Stiftung Frauen-Literatur- forschung e. V.' und Leiterin der, Datenbank Schriftstellerinnen in Deutschland 1945 ff/zudem wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Bremen.

Zur Autorin:
Ulrike Kleinert, 1955 geboren, in einem kleinen Dorf in der Nähe Bremens aufgewachsen. Von Beruf Soziapädagogin, eine Tochter. Veröffentlichungen in Zeitschriften, zahlreichen Anthologien, auf CD und im Hörfunk.
Mitherausgeberin von zwei Frauenbänden des Werkreises Literatur der Arbeitswelt. Im Geest-Verlag bereits erschienen ‚Die gezählte Frau. Kurzprosa' und ihr Kinderbuch ‚Lene und die Straßenbahn'

Geest-Verlag, Vechta-Langförden 2002,
ISBN 3-936389-38-1
10.00 Euro




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