Rüßbült, Andreas: Gefangen in seiner Zeit. Die Geschichte des Heinrich Cohrs (1931-1950)

Autor: 

Andreas Rüßbült
Gefangen in seiner Zeit
Die Geschichte des Heinrich Cohrs (1931-1950)

Geest-Verlag 2013
ISBN 978-3-86685-394-2
ca. 430 S., 14,80 Euro

 

‚Gefangen in seiner Zeit‘ ist die fiktive Geschichte des Brakers Heinrich Cohrs. Das Erzählgeschehen setzt 1931 ein, als der damals 15-jährige Sohn eines Weserfischers mit dem Beginn seiner Lehrzeit nach und nach das soziale, wirtschaftliche und politische Leben der Wesermarsch wahrnimmt. Auf dem Hintergrund der realen Vorgänge in den Jahren bis 1950 entwickelt der Autor die Lebensgeschichte eines sich Anpassenden, der Krieg und Faschismus überlebt. Die fiktive Figur wird durch die einfühlsame Darstellung Rüßbülts so glaubwürdig, dass wir am Ende sicher sind, dass es Heinrich Cohrs tatsächlich gegeben haben muss.
Durch eine fiktive Erzählung mehr, spannender und verständlicher über die Jahre im Nationalsozialismus der Wesermarsch zu erfahren und zu verstehen als in manch historisch-wissen­schaftlicher Darstellung, das ist das große Verdienst dieses literarischen Erstlingswerks des Autors.

Andreas Rüßbült
1961 in Lemwerder, Kreis Weser­-marsch geboren. Seit 1976 lebt er in Brake an der Unterweser, ver-heiratet und Vater von drei Kin-dern.
Sein Interesse gilt seit Jahren der deutschen Geschichte, insbe-son-dere der NS-Zeit in seiner nord-deutschen Heimat.
Ein weiteres Interessensgebiet ist die Geschichte der Lakota-Indianer Nordamerikas. Beiden historischen Themen gemeinsam ist der versuchte Genozid an einem Teil der Be­völkerung. Die Frage nach dem ‚Warum‘ steht dabei im Mittelpunkt nicht nur seines historischen Forschungsinteresses. Rüßbült betrachtet das historische Geschehen von unten, aus Sicht des ‚kleinen Mannes‘, ob Täter oder Opfer. Dies gibt seinen Erzählungen eine Nähe, die berührt, oft auch betroffen macht.