Österliches von Irmgard Galler (Nichte von Peter Hille)

Irmgard Galler, geboren 1926 in Vechta, dann viele Jahre in Mülheim an der Ruhr lebend, seit 2000 wieder in Vechta, kam schon früh mit der Lyrik in Kontakt, war ihr Großonkel doch Peter Hille, lehrten ihre Eltern sie zudem früh, die Schönheit von Sprache und Natur zu schätzen.
Mehrere Einzelveröffentlichungen, zuletzt Knospende Verheißung (2014), Lyrische Freude (2016) im Geest-Verlag
1988 erhielt sie den Preis für lyrische Dichtkunst der Universität Lutèce in Paris.

 

 

 

Schneeglänzende Flur

Märchenhaft umwobene Wolkenfee
streut hernieder makellos reinen Schnee.
Flöckchen tanzen, schweben überall
beschwingt in jubelglänzendem Kristall.
Watteflöckchen stecken zwischen Zweigen.
Tannen unter weißer Last sich neigen.
Blütensinne lichterkoren locken.
Frühe Glöckchen frösteln – schneeerschrocken –
Pfähle grüßen – flauschgekrönt auf Zeit.
Das Land verharrt in Stille – traumgeweiht.
Daunengeschützt verweilen Wald und Flur.
Schönheitsversonnen feiert die Natur.


Frühes Erblühen

Krokusblüten leuchten mit Frohlocken,
gesellig frisch und unerschrocken
in lichterkorener Farbenpracht.
Sie zeigen Liebreiz – der Frühling lacht.
Die Blühenden jubeln in Festlichkeit,
huldigen sonnenseliger Zeit.
Standhaft bleiben bereitet Mühen.
Offene Kelche trinken Verblühen.



Sternentraum

Magnoliensterne – weiß in Reinheit –
leuchten zur frühlingsseligen Zeit.
Traumidylle in Liebreiz erwacht,
floral verwandt von erkorener Pracht.
Rosé-violette Farbengüte
zeigt die Schönheit exotischer Blüte.
Mit wonnestrahlendem Weiß vermählt
ist sinnberauschender Charme erwählt.
Sterne prangen am blattlosen Strauch.
Erleuchtung glänzt in mystischem Hauch.