Allerhand zum Thema Fasten - aber sprachlich

Fastenzeit

Das Verb fasten geht auf das mittelhochdeutsche vasten zurück
und hat mit dem Adjektiv fest zu tun, das wiederum
aus mittelhochdeutsch veste und althochdeutsch festi,
fasti
hervorgegangen ist. Es bedeutet so viel wie „fest,
nahe an, stark, sehr, schnell” (man vergleiche dazu
englisch fast, fasten). Dazu gehört das
entsprechende althochdeutsche Adverb fasto, worauf
in der Tat das Adverb fast zu beziehen ist.
Das Verb fasten hatte wahrscheinlich ursprünglich
den Sinn: „an den [Fasten]geboten festhalten”.

Zwar ist die Fastenzeit eng auf das Osterfest bezogen – aber
nur, was das Kirchenjahr anbelangt, nicht sprachlich. Denn obwohl fasten sprachlich
mit fest zu tun hat, hat es doch nichts mit Fest zu
tun. Dazu mehr im Folgenden.

 

Fest

Das seit dem 13. Jahrhundert bezeugte Substantiv (mittelhochdeutsch fest)
ist entlehnt aus lateinisch festum (= Fest[tag]), dem
substantivierten Neutrum des zum Stamm von lateinisch feriae (=
Festtage, Feiertage; vgl. das Lehnwort „Feier“)
gehörenden Adjektivs lateinisch festus (= festlich,
feierlich).
Auf einer vulgärlateinischen Form festa (=
Fest) beruht entsprechend französisch fête (=
Fest), aus dem unsere Wörter Fete und Fez entlehnt
sind.

 

aus dem neuen Duden-Newsletter