IN Arbeit: Lehrerbegleitheft zum Roman 'Geplatzte Kragen' von Heiko Schulze

Lehrerbegleitheft
zum
Roman 'Geplatzte Kragen' über den Aufstand
der Osnabrücker Handwerksgesellen
im Juli 1801 von Heiko Schulze


Eine Handreichung des Geest-Verlages sowie der
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft – Kreisverband Osnabrück-Stadt




Didaktische
Vorbemerkungen

 

Der Roman, den dieses
Lehrerbegleitheft in Auszügen wiedergibt und ihn dabei durch zahlrei­che Bilder
und Schaubilder ergänzt, hat zum Zeitpunkt der Drucklegung dieser Publikation
eine vielbeachtete Resonanz erfahren.

An den Autoren wie an den Verlag
wurde mehrfach der Wunsch herangetragen, das Buch auch für Unter­richtszwecke
nutzbar zu machen. Diesem Wunsch wurde sehr gern nachgekommen, zumal sich ein
schulischer Gebrauch durchaus didaktisch begründen lässt, da  sich Handwerks- und Ge­sellengeschichte in
besonderer Weise für einen gegenwartsori-entierten Geschichtsunterricht eignen.
Auf diese Weise erreichen Schülerinnen und Schüler Kompetenzen erreichen. Diese
wiederum sollen Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Bereitschaften,
Haltungen und Einstellungen umfassen, die am Ende auch dazu beitragen sollen,
„sich Alternativen zum Jetzt und Hier vorzustellen“

[1]

.

Besagte Gegenwartsbezüge treten
unter anderem auf in Form von

 

l       

sozialen und demokratischen Rechten, die Parallelen
zur gegenwärtigen Sozialstaats- und Demokratiediskussion aufwerfen

l       

kollektiven Erfahrungen, die Ähnlichkeiten mit
modernen sozialen Bewegungen auf­zeigen

l       

typischer Handwerks- und Gesellensprache, die
zur Bildung historischer und – mit ak­tuellen Varianten – zeitgemäßer
Identitäten beitragen

l       

Liedgütern, die vorwiegend Jugendkulturen in
verschiedenen Zeiten prägen

l       

Berufsbildern, deren Werdegang im Wechsel der
Zeiten analysiert werden kann

 

Daneben kann der im Roman
dargestellte Stoff dazu dienen,

 

l       

regionale Identitäten zu bilden, um unter
anderem Aufmerksamkeit und Engagement für aktuelle kommunalpolitische
Entscheidungsprozesse zu wecken

[2]

l       

Parallelen und Unterschiede in den jeweiligen
Macht- und Partizipationsstrukturen aufzudecken

l       

den Wert kommunaler und allgemeiner Demokratie
zu entdecken, indem man sie in Beziehung zum mühsamen Weg dorthin darstellt.

 

Folgt
man den Darstellungen gültiger Kerncurricula für die verschiedenen Schularten,
bieten sich -  ungeachtet des ansonsten
zu bewältigenden Unterrichtsstoffs - für das im Roman dargestellte Geschehen
beachtlich vielfältige Einsatzmöglichkeiten:

 

=  

als in Fachkonferenzen festgelegte
Unterrichtseinheiten – hier gemäß kerncurricularer   

     Vorgaben
in erster Linie für die Klassen 7/8 – im Rahmen von Themenkomplexen 
     zwischen
„Französische Revolution“ und „Industrialisierung“

=  

als Stoff für einen fächerübergreifenden
Unterricht (neben Geschichte/Gesellschafts-
      lehre
z.B. Deutsch, Politik/Wirtschaft,  Kunst,
Musik u.a.)

=  

als Thema für spätere Wahlpflichtkurse

=  

als Anlass für die Bildung von
Arbeitsgemeinschaften oder zu einer

=  

Thematisierung in Projektwochen



[1]

Vgl. hier exemplarisch:
Niedersächsisches Kultusministerium, Kerncurriculum Geschichte für die
Hauptschule, Schuljahrgänge 5-10, Hannover 2008, S. 7; vgl. ebenso:
Niedersächsisches Kultusministerium, Kerncurriculum Geschichte für das
Gymnasium, Schuljahrgänge 5-10, Hannover 2008, S. 7

[2]

„Themen und Zeugnisse der
Lokal- und Regionalgeschichte sind … in angemessener Weise zu berücksichtigen,
weil sie sowohl das historische Interesse am eigenen Lebensraum fördern als
auch Ausgangspunkt übergreifender Untersuchungen und Erkenntnisse sein können.“
Jeweils a.a.O., S. 8