In Arbeit: Wolfgang Bullerdiek: Keine Freude als diese Traurigkeit




Wolfgang Bullerdiek
Keine Freude als diese Traurigkeit

Gedichte aus fünf Jahrzehnten
ISBN 978-3-86685-233-4

 

Zum Teil schlummerten die Gedichte W. Bullerdieks aus Bremen fünf Jahrzehnte in seiner Schublade. Der Autor selbst stand ihnen skeptisch gegenüber, die universitäre Laufbahn bis hin zum Professor für Soziologie an der Hochschule Bremen machte eher die Arbeit an wissenschaftlichen Texten notwendig.

Herr Prof. Bullerdiek hat nun seine Gedichte aus fünf Jahrzehnten gesichtet und sie einer Veröffentlichung zugeführt.

‚Keine Freude als diese Traurigkeit’ lautet der Titel des  Gedichtbandes, der i in lyrisch-verdichteter Form eine Lebensrückschau enthält, fürwahr keine private Nabelschau, vielmehr eine gesellschaftliche, in der sich die privaten Momente eines Lebens einbinden. Ein Feuerwerk von Sprachbildern, voller Eindringlichkeit, niemals sprachlich überhöht, deswegen für jeden Menschen aufnehmbar. Der heute nur zu oft spürbaren ‚lyrischen Geschwätzigkeit’ stellt er die verdichtete, philosophische ‚Wahrheit’ eines engagierten Lebens entgegen (… ein schlagendes Herz / das dir keine Zeit mehr lässt / für fruchtlose Monologe). Auch wenn das gesellschaftliche Resümee seiner Gedichte skeptisch ausfällt ( …Du hörst und fragst vergebens, / und du weißt es schon längst.),  ist seine Haltung keineswegs resignierend. Vielmehr ist auch die Lyrik selbst Teil jenes Traums, den er in einem seiner Gedichte so beschreibt:

Und nun:

Was ist zu tun?

Es gibt kein Paradies,

doch ohne das zu leben,

geht aber auch nicht –

wenn Paradies heißt:

von einem besseren, faireren

Leben zu träumen,

in dem das Glück

schuldenfrei zu haben ist.

Und in Anspielung an Schuberts Frühling beschreibt er die Ästhetik der Lyrik als ‚Keine Freude als diese Traurigkeit, die so schön ist.’

Und tatsächlich ist Bullerdieks Gedichtband ein ästhetischer Genuss, der vielen Menschen zu einem wichtigen Begleiter werden kann.

 

 

 

Wolfgang Bullerdiek

Schulbesuch 1945-60 in Karlsruhe,
Lehre als „Kaufmann im Zeitschriftenverlag“ 1961-63, Studium der Soziologie und Volkswirtschaft 1964-69 an
der Universität München, Abschluss als Dipl.-Soz.. Promotion zum Dr.rer.oec.
an der  Universität Bremen. Thema: „Die Berufsorientierung von Hauptschülern“.
Professor für Soziologie an der „Hochschule für Sozialpädagogik..“,
später „Hochschule Bremen „, Fachbereich Sozialwesen“, Praxisprojekte
im Strafvollzug und in der  Altenarbeit, 1971-2002.