Begeisterte Empfehlung von 'Rosen Opas Paradies' von Anja Gumprecht und Melanie Meister



rosenopaIst es nicht zu gewagt, ein so kleines Büchlein über den Tod, über das Sterben, über das, was da nach dem Tod kommt, auf den Markt zu bringen? Ganze Heerscharen von Philosophen haben sich daran gewagt, ganze Kunstgalerien werden mit dieser Auseinandersetzung gefüllt.
Anja Gumprecht schreibt aus der Sicht eines Kindes über ihren Rosen-Opa. Wenige Sätze der Begegnung, auf ein Minimum reduziert, so wunderbar von Melanie Meister mit einfachem, schlichtem Strich illustriert, dass jedes Kind seinen Opa, aber auch
jeder Erwachsene einen Opa aus seiner Kindheit wiederfindet. Jenen Opa, es muss nicht der eigene sein, den man geliebt hat, der immer da war, der einen aufmunternd angelächelt hat und …

Eines Tages stirbt der Opa. Auch für die Lücke, die sein Tod hinterlässt, ist in der Geschichte Raum.
Doch man findet Trost. Wohlgebettet lebt der Opa fortan im Himmel im Rosen-Paradies bei seinen Blumen. Und da geht es ihm gut. Vielleicht kann das kleine Kind ihm noch einen Luftballon schicken, aber es ist getröstet. Der Opa ist weiter da, es geht ihm gut.

Eine wunderbare kleine Geschichte in einem liebevoll gestalteten kleinen Büchlein, das jedem, gleich ob Erwachsenem oder Kind, in der Stunde des Abschieds, des Schmerzes ein wunderbarer Trost sein kann. Und Trost zu schenken, ist nun wahrlich kein Wagnis. Es ist eine mögliche Antwort für alle, die keine Antwort haben im Schmerz.

Ich habe seit der Lektüre immer ein Heft vom Rosen-Opa dabei, das ich ohne viel Gerede jemandem auf den Tisch legen kann. Und ich kenne niemanden, der es nicht sehr aufmerksam zur Kenntnis genommen hat und anschließend lächelte.

theodorus hospiz

Rosen-Opas Paradies
von Anja Gumprecht
Illustrationen von Melanie Meister
Geest-Verlag 2016
ISBN 978-3-86685-535-9
32 S. (Geheftet 14,8 x 10,5 cm)
3 Euro