BERNER BÜCHERWOCHEN Thomas Lehr hat Spaß am Schriftstellerdasein

BERNER BÜCHERWOCHEN Thomas Lehr hat Spaß am Schriftstellerdasein

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Nach
der Lesung suchten zwei Comenius-Schüler das Gespräch mit Thomas Lehr.
Der Berliner Autor („Frühling“, „42“) war am Donnerstag Gast der Berner
Bücherwochen. BILD: FOOKEN Bild vergrößern

DER
BERLINER AUTOR STELLTE IN DER COMENIUS-SCHULE SEIN KINDERBUCH „TIXI
TIGERHAI UND DAS GEHEIMNIS DER OSTERINSEL VOR“. ANSCHLIEßEND STELLTE ER
SICH DEN FRAGEN DER GRUNDSCHÜLER.

VON HAUKE FOOKEN

BERNE -
Nein, Millionen von Büchern verkauft er leider nicht. Eher so 20- bis
30 000. „Reich bin ich also nicht“, antwortet Thomas Lehr am Donnerstag
auf die Frage eines Schülers im Forum der Comenius-Schule.

Der Berliner Autor („Frühling“, „42“) war nach Berne gekommen,
um den Grundschülern sein Kinderbuch „Tixi Tigerhai und das Geheimnis
der Osterinsel“ vorzustellen. Lehr: „Das Buch habe ich für meine
Tochter Lilly geschrieben.“

Auf 315 Seiten erzählt der 50-Jährige die spannenden Abenteuer
von Tixi Tigerhai und Hänschen Haifischflosse. Die beiden kämpfen gegen
einen unheimlichen schwarzen Roboter, hadern mit geheimnisvollen
Steinköpfen und erkunden gläserne Geheimgänge unter dem Meer. Ganz
nebenbei lassen sie sich von Riesenvögeln retten und staunen über
seltsame Affen.

Eine Schulstunde lang verfolgten etwa 100 Dritt- und
Viertklässler aufmerksam das Schicksal der beiden zehnjährigen Bewohner
der Osterinsel. Dann – nach einer kleinen Pause – waren die Schüler am
Zuge. Und die hatten sich exzellent auf ihren Gast vorbereitet: Wie
viele Bücher hast Du geschrieben? Welches ist Dein bestes Buch? Wie
lange schreibst Du schon? Wann arbeitest Du? Lehr wurde regelrecht mit
Fragen durchlöchert. Und sparte nicht mit Antworten: Er habe bislang
sieben Bücher veröffentlicht, sein ihm liebstes Buch sei die Novelle
„Frühling“, überdies schreibe er seit Kindertagen und arbeite meist von
8 bis 15.30 Uhr. „Mit Pausen natürlich – eben wie ein ganz normaler
Mensch“, sagt Lehr. Nachts könne er dagegen nicht schreiben. „Das habe
ich ausprobiert, ich war aber nicht zufrieden mit den Ergebnissen“,
erklärt er.

Den Kindern verriet Lehr, dass er ursprünglich einmal Förster
werden wollte. Irgendwann im Laufe seines 13. Lebensjahres keimte dann
bei ihm der Wunsch, Schriftsteller zu werden. Bevor der Wunsch endlich
erfüllt wurde – so mit 32 Jahren –, habe er sich auf die Wissenschaft
gestürzt und sei „Wissenschaftler“ (Biochemie) geworden.