Berner Bücherwochen: Weserkurier berichtet von der Preisverleihung am Sonntag

Finden statt Suchen
 

Bremermann: Das sucht seinesgleichen

Von Hannelore Johannesdotter

BERNE. "Reinhard, was du in kurzer Zeit hier auf die Beine
gestellt hast, sucht seinesgleichen." Bürgermeister Bernd Bremermann
war im Rückblick auf dreieinhalb Berner Bücherwochen voll des Lobes
über das Team um Initiator und Organisator Reinhard Rakow. Berne habe
sich zu einem Dörfchen entwickelt, das in der Lage sei, Kultur zu
haben, zu leben und zu verbreiten.

Im Rathaus fand jetzt der offizielle Schlussakt des neuen
Kulturprogramms statt, das bereits im kommenden Jahr wieder aufgelegt
werden soll. Gut 80 Gäste hatten sich im Ratssaal versammelt, um zu
erfahren, wer die ausgelobten Preise erhalten sollte. Durch das
Programm führte Karl-Heinz Pauli-Erythropel vom Berner Schulzentrum,
das beim nächsten Mal auch mal ein Buch schreiben möchte. Der Rektor
verhehlte nicht, dass er den Berner Bücherwochen anfangs skeptisch
gegenüber gestanden habe. "Aber, ihr habt offensichtlich mit dem, was
ihr angezettelt habt, ins Schwarze getroffen."

Auch Karin Logemann, stellvertretende Berner Bürgermeisterin und
Mittlerin zwischen Rakow und den Schulen, fühlte sich bestätigt: "Die
Einbindung der Schule hätte erfreulicher kaum sein können. Alle Zweifel
haben sich auf das Angenehmste verflüchtigt." Sie gab zu, dass ihr der
Titel "Berne - Dorf der Denker und Dichter", in diesem Zusammenhang
sehr gefalle.

Dass Reinhard Rakow mit seiner Idee, dem Konzept und der Ausführung -
24 Veranstaltungen an 23 Tagen - goldrichtig lag, beweist der reißende
Absatz des Sammelbandes "ZwischenZeiten": Die erste Auflage in Höhe von
450 Exemplaren ist bereits vergriffen, 200 Bücher der zweiten Auflage
kommen in dieser Woche auf den Markt.

Begleitet von Musicalmelodien der Sopranistin Julia Buckmann ging es an
die Auflösung der spannenden Frage: Wer ist Preisträger? Dank einer
100-Euro-Spende von Firma Wussow konnten auch drei Schüler für ihre
originellen Beiträge im Schülerbuch "Heute ist meine Zeit" mit
Geldpreisen ausgezeichnet werden: Marcel Schierenberg, Anna-Maria
Förster und Con Thanh Nguyen.

Dann kamen die Großen an die Reihe. Einen Sonderpreis für den besten
Anthologie-Beitrag als Nachwuchsautor, gespendet vom
Landtagsabgeordneten Björn Thümler, wurde Mirco Arndt für sein "fast
schon altersweises" Gedicht "Alt und Jung" zugesprochen. Den
Sonderpreis für das beste Debüt einer Spät-Schreibenden, gestiftet vom
Geest-Verlag, erhielt Renate Hedemann für ihre Geschichte "Rosalindes
Haus". Und Marianne Pumb aus Berlin freute sich über den mit 250 Euro
dotierten Preis der Huder Buchhändlerin Gerburg Schaller für das beste
Gedicht.

Eine Kaffeepause erhöhte die Spannung noch einmal, bevor endlich das
Geheimnis gelüftet wurde. Gemeinsam nehmen Martina Bethe-Hartwig,
Braunschweig, und Ute Michaela Hanel aus Wien, Platz zwei ein. Sie
erhielten je 350 Euro. Über den Hauptpreis und 450 Euro freute sich die
Bernerin Ines Schepker, deren Geschichte "Sein, wo ich bin" nach
Aussage Reinhard Rakows ausnahmslos von allen Jurymitgliedern auf Platz
1 gesetzt worden war.