Buchpremiere mit Gänsehaut - Texte und Lieder des Tandemprojekts in der Oberschule Emstek ergriffen alle Besucher

Was für eine Atmosphäre. Selbst Verlagsleiter Alfred Büngen, der scon viele Projekte in Schulen durchgeführt hat, hatte solch eine Atmophäre noch nicht erlebt. Jeder der gut 60 Gäste der Buchpremiere des Projekts der Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund ließen die Gäste staunen ob seiner reife, seiner Intensität der Sprachlichkeit. Und es wirde in allen möglichen Sprachen vorgetragen, und jede Spache fand ihre Hörer, ob Rumänisch, Persich, Polnisch, Khmer, Arabisch oder was auch immer.

Und als die jugendlichen Rumäninnen auch noch zwei Lieder sangen, da konnte kaum jemand seine Betroffenheit zurückhalten. Auch hier, die Übertragung des Liedes ins Rumänische wurde von den Schülerinnen selber vorgenommen, zeigte sich die Intensität und die Qualität der sprachlichen Arbeit. Und es zeigte sich ein Gruppenverhalten, das zeigte, welches Vertrauenin dieser Gruppe untereinader in dn letzten Monaten erwachsen ist.

Dank an alle Mitwirkenden, Dank an den Mitherausgeber, Danke an die Schulleitung und die KollegInnen für den Raum zur Arbeit. Ein Projekt, dass ich niemals missen möchte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Geleit von Oliver Kausch

 

Die Brücke als Symbol der Verständigung ziert den Umschlag des Buches und ist im Titel enthalten. Dies war eine bewusste Entscheidung von Alfred Büngen und mir als Herausgeber, denn...

Kinder und Jugendliche schauen auch in diesen Zeiten nicht kritisch danach, was uns trennt oder gar unterscheidet in diesem Land oder in dieser Gemeinde...

Nein, sie blicken neugierig auf das vermeintlich andere und fegen ‚das andere’ mit ihrer Neugier weg. Sie fragen nicht nach dem ‚was anders ist?’, sondern wollen herausfinden, wie ist der Mensch gegenüber.

Genau diese Offenheit macht den Zauber des Buchs aus.

Natürlich ist es interessant Deutsch und Persisch zum identischen Text zu hören und zu lesen bzw. zu sehen, aber viel wichtiger bei diesem Projekt ist das Folgende:

Die Skepsis vor dem Fremden weicht für alle Beteiligten der Freude über die Existenz des anderen. Das ist aus meiner Sicht der große Erfolg dieses Projekts. Man spürt es auf jeder Seite beim Lesen.

Ich hatte meine Bedenken zu Beginn, aber sie verschwanden in Lichtgeschwindigkeit mit jedem neuen Text, mit jedem erneuten Austausch.

Sich zu öffnen, von den traurigsten bis zu den schönsten Momenten im Leben zu berichten, das ist keine Selbstverständlichkeit. Uns stockte während der Schreibtage mehrfach der Atem, wenn wir Texte oder Fragmente hörten wie diese:

Wo ist der Bruder?

Ich war mit meinen Eltern und meinen Brüdern an der Grenze zwischen dem Iran und der Türkei. Da wurde auf uns geschossen, wir wurden getrennt, wir verloren unseren Bruder in dieser Situation...



Der Text geht natürlich weiter und ist im Buch zu finden. Ich habe ihn angelesen, weil er die Trauer, aber auch, wenn man ihn zu Ende liest, die Kraft  zeigt, die in diesen Jugendlichen steckt.

Alle Anwesenden werden heute noch viele weitere Texte hören, die uns eines verdeutlichen werden. Für die Jugendlichen bleibt nach dieser intensiven Zeit vor allem folgendes hängen:

Wir sind nicht Menschen mit Migrationshintergrund oder ohne Migrationshintergrund, sondern einfach nur Menschen...
Menschen, die häufiger mutig sein sollten und einfach über die Brücken, die sich am Horizont abzeichnen, gehen sollten. Eine Erkenntnis, die vielleicht auch für uns Erwachsene gültig werden sollte, denn Kindergedanken sind Zukunftsmusik. 

.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

AnhangGröße
Image icon DSC01599.JPG219.66 KB