Christoph Katz - Der Tag war grau (Literatur in schwierigen Zeiten)

Der Tag war grau,


doch als der Nebel wich, sah ich das Schöne
im Untergang, des Herbstes grelle Farben
und alle leisen Zwischentöne.
Die Bäume, die vor Zeiten starben,

sind längst besetzt von neuem Leben.
Da ist kein Stillstand, was vergangen
hat Platz für Neues nur gegeben.
In der Natur sieht man kein Bangen,

kein Sorgen um das, was gewesen.
Das ist des Menschen Privileg:
man denkt, man fühlt, hat viel gelesen
und findet schwer nur seinen Weg.

Es ist ja auch nicht leicht zu fassen,
dass jeder Einzelne vergänglich ist
und uns nichts bleibt, als loszulassen.
Leb vollen Herzens, was du bist!