Christoph Katz - Winter

Winter


Verwaist sind die Terrassenstühle
und selbst der Herbst ist schon vorbei.
Am Morgen lauert Winterkühle.
Man hört allein den Eulenschrei.

Die Straßen glitzern weiß von Reif,
auf den Kaminen flattern dünne Fahnen.
Die Finger sind vor Kälte steif.
Man kann das Jahresende ahnen.

Ja, selbst das Grau in meinen Haaren
verblasst zu einem matten Weiß.
Wie viele Abschiede hat man erfahren
und doch erschrickt man wieder leis

vor dieser Stille einer Winternacht.
Man hat in einem guten Buch gelesen,
hat über vieles nachgedacht
und ist noch lange wach gewesen.

Doch irgendwann ist es soweit,
dann fallen dir die Augen zu.
Der Tag wird zur Vergangenheit.
Das Jahr folgt. Irgendwann gehst du.