Das gibt es in der Konzertkirche Warfleth - Reinhard Rakow hat neuen Veranstaltungskalender entworfen mit einem wunderbaren Konzert nach dem anderen. Schauen und Karten bestellen

Liebe Freundinnen und Freunde der Warflether Konzerte,

die Sonne kommt, Corona geht. Freuen wir uns des Lebens! Freuen wir uns, die Krise bis heute so elegant überstanden zu haben! Anderen auf dieser Welt ist es viel schlechter ergangen und geht es noch immer viel schlechter als uns. Das Mitgefühl, das diesen Meschen gilt, relativiert unseren Frust über Reiseverbote, Maskenpflicht und ausgefallene Konzerte. Wir alle wissen, wir jammern auf hohem und höchsten Niveau. Und doch sehnen wir kaum etwas inbrünstiger herbei als das endgültige Ende aller Reglementierungen. (Was wiederum gut ist, zeigt es doch, zu wieviel Hoffnung und positivem Denken wir auch in Zeiten wie diesen fähig sind.)

Von vielen Mitgliedern der Warflether "Konzert-Familie", von Stammgästen wie von Musikern, weiß ich, wie sehr sie alle darauf brennen, dass es endlich, endlich wieder losgeht: mit dem Musizieren vor Publikum, mit dem gemeinsamen Erleben lebendiger Musik in einer dicht gefüllten Kuschel-Kirche, mit dem Sich-Austauschen, dem Gemeinsam-sich-Freuen. Wie bedeutend Selbstverständliches ist, wird einem ja erst im Moment des Verlustes bewusst. Sich zu freuen, zu applaudieren, vielleicht auch einmal dem Sitznachbarn um den Hals fallen -- wann wird das wieder möglich sein? Streaming jedenfalls ist kein Ersatz. Auch die Künstler, die "virtuell" mitgemacht haben und noch mitmachen beim elektronischen Konzertieren, gestehen ein, ihr Gegenüber zu vermissen, ein ungefiltertes, maskenloses, nahbares menschliches Wesen mit Haar und mit Haut, das sich spontan und ohne Mundschutz vor dem Gesicht und ohne Schere im Kopf "aus dem Bauch heraus" (ent-)äußern will und darf. Ob der idyllische Moment eines gewöhnlichen, unbefangenen Handschlags uns (wenigstens, spätestens) ab dem 31.08.2020 wieder vergönnt sein wird?

Wir hoffen es und haben in dieser Hoffnung zusammen mit den betroffenen Künstlern für die Zeit ab dem 01.09.20 einen Konzertfahrplan erarbeitet, der es in sich hat: 16 Konzerte in vier Monaten, davon allein sechs (sechs!) im amtsbekannt veranstaltungsarmen Monat November. Diese 16 Konzerte umfassen die ohnehin für diesen Zeitraum geplanten plus die Konzerte, die zwischen April und August nicht stattfinden durften, und die wir andernfalls hätten ersatzlos streichen müssen -- was aber niemand wollte. Wir als Veranstalter wollten uns von den Konzerten nicht trennen, weil wir in jedem einzelnen Falle von ihrem besonderen Wert überzeugt sind, und die Musiker ihrerseits wollten ihren Warflether Termin auf gar keinen Fall missen. Für ausnahmlos alle Musiker -- deren Terminkalender ab September ja auch ohne Warfleth gut gefüllt war -- ist der neue Kalender ein mit großem Aufwand verbundener Kraftakt, der uns auch die Verbundenheit der Künstler mit dem Konzertort Warfleth bezeugt.

Eine ganz besondere Anstrengung bedeutet dieser Kalender aber auch für Pfarrer Hammann. Wer ihn kennt, weiß, mit welch hohem Einsatz er sein Amt versieht und selbst Überpflichtgemäßes nie scheut. Für ihn stellen 16 Konzerte von September bis Dezember (notabene: neben dem üblichen Kirchenbetrieb!) eine ganz besondere, grenzwertige Herausforderung dar. Sie dennoch anzunehmen, bedeutet eine große Wohltat und ist eine Geste der Größe, für die uns nur von Herzen bedanken können.

Neben Zeitdruck und Stress verbinden sich mit dem neuen Kalendernicht zuletzt auch finanzielle Sorgen. Zwar wird es nach Corona einen großen Kultur-Hunger geben, aber überall wird es viele, über alle Maßen gedeckte Tische geben, nicht nur in Warfleth. Als gemeinnützig und strikt ehrenamtlich arbeitender Verein -- nebenbei: kein einziger Cent Verwaltungskosten, kein einziger Cent Aufwandsentschädigung oder dergleichen! -- häufen wir keine Rücklagen an. Seit 2008 basiert unsere Kalkulation darauf, dass die Kirche bei jedem Konzert voll oder fast voll ist. Wenn Sie uns helfen wollen, die aktuelle Lage zu überstehen, wenn Sie auch in 2021 Klassik vom Feinsten am Deich in bekannter Qualität und Atmospäre erleben können wollen, dann strömen Sie bitte ab September nach Warfleth ZUHAUF, und zwar am besten zu jedem einzelnen Konzert.

Über drei Hebel versuchen wir, uns Ihr Wohlwollen und Ihre Präsenz zu sichern:

 

1. Es bleibt beim Standardpreis von 25,00 Euro für jedes Konzert, eine Preisanhebung findet (anders als anderswo) nicht statt. Auch die bisher geltenden Freikarten- bzw. Ermäßigungsregelungen für Schüler, Studenten, Auszubildende, Erwerbslose, Alleinerziehende, sonstige sozial Schwache und für bbleiben bestehen. und auch die Warfleth-Karte wird nicht angetastet.

2. Viele Konzerte sind als Wochen-Doppel geplant. Wer gleich zwei aufeinanderfolgende Konzerte bucht, zahlt 10 Euro weniger.

3. Wer noch kein Abo hat, kann ein Post-Corona-Abo buchen. 16 Einzelkonzerte kosten regulär 400 Euro, mit Jahresend-Abo nur noch 300 Euro.


Mit Freude, einiger Rührung und großer Dankbarkeit haben wir schon in den letzten Wochen viel Zuspruch erfahren und auch den einen oder anderen Spendeneingang verbuchen können. Über jede weitere Spende freuen wir uns nicht minder (Kontoverbindung etc. siehe Anhang), vielen herzlichen Dank im Voraus!

Ohne Corona hätten wir am Pfingstsonntag Ronan Collet und Nicholas Rimmer mit Schuberts "Winterreise" erleben dürfen und am Pfingstmontag die wunderbare Sharon Carty (-- wissen Sie noch, das geniale: "Abraham and Isaac", zusammem mit Simon Bode und dem großen Graham Johnson? (den wir übrigens am 28.11. wiedersehen werden --)) gemeinsam mit Jonathan Ware; nun erwarten wir sie am 28.09. bzw. am 06.12.2020.

Zum Zwecke der konzertaffinen Zerstreuung finden Sie unten ausgewählte Links zu aktuellen Streaming-Projekten einiger "Warflether" Künstler und, mit einem lachenden und einem weinenden Auge der Erinnerung an die Zeit vor Corona, die Pfingstbegrüßung anno 2019.

Merke: Zu Pfingsten grünt die Hoffnung am grünsten!
Schöne und unbeschwerte Feiertage wünsche ich Ihnen!

Herzlich,


Ihr Reinhard Rakow

 

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