Dekret von Gerhard Ochs

Dekret

 

Erlaube der Nacht nicht,

dass sie hereinbricht schwarz wie gewöhnlich.

 

Lass sie nicht das Zimmer verdunkeln

und ruhen auf deinem Kissen.

 

Nein, heute nicht.

 

Heute schreie, fluche, kreische so laut,

dass der Mond erschrocken durchs Fenster schaut und sieht,

 

wie du lebhaft sprichst mit der hellen Nacht.

 

 

Gerhard Ochs (* 1944 in Karlsruhe) ist ein deutscher Schriftsteller.

Ochs studierte Philosophie, Kunstgeschichte sowie politische Wissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum und lebt zurzeit in Bremen.

Werke

  • Lebendes. Gedichte. Walltor, Giessen 1977.
  • Bis Zur Bestimmung. Gedichte. Walltor, Giessen 1979.
  • Der deutsche Krieg. Zwei Erzählungen. Residenz, Salzburg 1990, ISBN 3-7017-0641-7.
  • "Auf tausend Lichtnadeln ein Schrei. Gedichte." Dr. Ziethen-Verlag, Oschersleben 1997
  • Wenn die Sonne die Lieblingsfarbe der Kinder hat. Ritter, Klagenfurt 2001, ISBN 3-85415-293-0.
  • Ernte 23. Ritter, Klagenfurt 2004, ISBN 3-85415-358-9.

Demnächst mit einem Lyrikband im Geest-Verlag