Die nächsten Veranstaltungen in den Berner Bücherwochen

Der Umweltbeauftragte Rolf Adler der Evangelisch-Lutherischen Landeskirchen Hannover und Braunschweig, Lüneburg referiert zum Thema „Friediche Schöpfung – Böser Wolf? Natur- und Artenschutz im Lichte der Bibel“. (FR)

Berne/Elsfleth.

Weiter geht es mit den Berner Bücherwochen. Für den Rest-November stehen drei Vorträge auf dem Programm und der Auftakt der „Hallo-Nachbarn“-Lesungen. Zuerst die Vorträge, die allesamt in der Kulturmühle Berne, Lange Straße 74, stattfinden und jeweils sieben Euro Eintritt kosten (frei für Schüler, Studenten, Auszubildende und Erwerbslose).

Am Freitag, 24. November, spricht Pastor Rolf Adler zum Thema „Friedliche Schöpfung – böser Wolf? Natur- und Artenschutz im Lichte der Bibel„. Adler ist Umweltbeauftragter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirchen Hannover und Braunschweig. Der Wirtschaftsfach- und Betriebswirt ist neben seinem Beruf noch Jäger. Er schreibt unter anderem für die Zeitschrift „Niedersächsischer Jäger“ und befasst sich da auch mit dem Maisanbau zur Energiegewinnung („Mix statt Mono – Vermaisung der Landschaft?„). Zudem ist für ihn die „Jagd mehr als Naturbewältigung“ und er plädiert für ein Miteinander von Wald, Jagdwild, Mensch und Wildtieren. Zur grassierenden Furcht vor dem Wolf und der Forderung, ihn hierzulande auszurotten, hat er als Theologe eine entschieden andere Auffassung. Beginn des Vortrags ist um 19.30 Uhr.

Gerhard Trabert, Prof. Dr.med., Arzt und<br />
              Sozialwissenschaftler, Berner Bücherwochen
Professor Gerhard Trabert, Arzt und Sozialwissenschaftler, berichtet vom Leben „als Arzt ohne Grenzen um die ganze Welt“. (FR)

Vom Leben als "Arzt ohne Grenzen um die ganze Welt" berichtet der Mediziner und Sozialwissenschaftler Gerhard Trabert am Freitag, 1. Dezember. Beginn hier ist ebenfalls um 19.30 Uhr. Trabert ist europaweit bekannt geworden als „Obdachlosenarzt", der Wohnungslose, „Penner" und Nichtversicherte kostenlos behandelt. Als Organisator des „Mainzer Modells" fährt er die Straßen der Problembezirke mit dem Krankenwagen ab. Darüber hinaus ist er Initiator eines Krankenhauses, in dem Bedürftige kostenlos behandelt werden.

Neben seiner Lehrtätigkeit arbeitet Trabert als „Arzt ohne Grenzen„: In Katastrophen- und Kriegsgebieten und auch auf See helfen er und seine Assistentin Anita Zimmermann Flüchtlingen, die in Not geraten sind. Der bekennende Pazifist, wurde unter anderem mit dem Großen Bundesverdienstkreuz am Band und mit dem Paracelsus-Preis ausgezeichnet. Nachdem er bei den Bücherwochen vor zwei Jahren über die Zusammenhänge von Armut und Gesundheit referiert hat („Wer arm ist, stirbt früher“), geht er diesmal zusammen mit Anita Zimmermann auf sehr persönliche Eindrücke aus zahllosen Einsätzen weltweit ein. Zum Vortrag gibt es Lichtbilder sowie Liedbeiträge von Anita Zimmermann.

Auch die Berner Bücherwochen kommen an der Reformation nicht vorbei. Ergo gibt es auch zu diesem Thema einen Vortrag. Micha Brumlik beleuchtet in seinen Ausführungen am Sonntag, 3. Dezember, das Verhältnis des Reformators Luther zum Judentum. Beginn ist um 17.30 Uhr.

Brumlik ist Pädagoge, Religionsphilosoph und Publizist. Seit 2013 ist er Senior Advisor am Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg und gilt als einer der profiliertesten jüdischen Intellektuellen deutscher Gegenwart. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Buber-Rosenzweig-Medaille. Er leitete beim letzten Evangelischen Kirchentag die Gesprächskreise des Christlich-Jüdischen Dialogs und hielt bei den jüngsten Bayreuther Festspielen den Eröffnungsvortrag zum Thema „Richard Wagner und Adolf Hitler„. Brumlik greift bei seinem Vortrag in Berne ein Thema auf, das vielschichtiger ist als gemeinhin bekannt: Luther hetzte gegen die Juden und rief dazu auf, ihre Synagogen und Häuser niederzubrennen. Dennoch sahen viele Juden in ihm einen „feinfühligen Mann des Geistes“, etwa weil er sich gegen die Kommerzialisierung des Glaubens wandte.

Wechsel schließlich des Sujets und des Ortes: Am Sonntag, 26. November, lesen ab 15 Uhr Nachbarn im Atelier Wieters-Wilcke, Neuenfelde 50 in Elsfleth, Nachbarn vor („Hallo Nachbar! Nimm Platz, hör zu!“). Vorgelesen wird aus der just erschienenen Bücherwochen-Anthologie „Frieden Lieben„ und aus dem diesjährigen Lesebuch für die Wesermarsch „Alltag, Alltag, jeder Tag“. Zum Lesen eingeladen sind Autoren der beiden Bücher wie auch Verwandte, Bekannte, Freunde und eben Nachbarn. Der Eintritt ist frei. Vorlesewünsche und Anmeldung unter 0 44 06 / 92 00 46 und reinhard-rakow@t-online.de.