In Druck: Gepunktete Schweine, Ritter und noch ein paar Flaschengeister -Kreatives Schreiben Schreibwerkstatt

Unter Anleitung von Inge Witzlau hat die Schreibwerkstatt der dritten und vierten Klassen der GS Langförden auch in diesem Jahr auf beträchtlichem Niveau wieder ein Jahr lang geschriben. Einige Kinder müpüsen nun Abschied nehmen, kommen Sie doch auf weiterführende Schulen, auf denen es größtenteils keine Schreibwerkstätten gibt.

Zum Abschluss des Jahres gibt immer ein Heft mit einer Auswahl der Geschichten.

Gepunktete Schweine,
Ritter und noch
ein paar Flaschengeister


Texte der Schreibwerkstatt
der dritten und vierten Klassen
der Grundschule Langförden
Im Schuljahr 2016/2017

Inge Witzlau (Hg.)
Die Autorinnen und Autoren:
Mahliqa Babar, Christina Bozo,
Isabelle Brechmann, Frieda Cramer,
Mia Kötter, Finja Milz, Hevin Oso,
Sarah Schmidt, Hevican Sinu,
Antonia Taphorn, Linnea Taphorn,
Linus Türke
Geest-Verlag 2017

Frieda Cramer
Der große Stein

„Trippel, trappel!“ Auf dem Waldboden mitten in Frank-reich tummelte sich ein Haufen Ameisen. Ein kleiner Ameisenjunge namens Jack saß auf einem Grashalm und schaute dem Ganzen zu. Ihm war fürchterlich langweilig! Er wollte etwas erleben. Er wollte in die Welt wandern und verschiedene Orte sehen. Er wollte ein Aben-teuer erleben.
Wie er so darüber nachdachte, sah er, wie Puc, sein Erz-feind, sich darüber hermachte, Körner vom Futterhaufen zu stehlen. Puc war meilenweit größer als Jack, deshalb versteckte sich Jack lieber. Heimlich folgte er Puc in die Wiese hinein. Dort ließ sich die große Ameise auf einer Butterblume nieder und aß alle Körner allein auf. ‚Vielleicht liegt es daran, dass Puc so dick ist‘, dachte Jack.
Er krabbelte aus dem Busch, in dem er sich versteckt hatte, und sagte zu Puc: „Du darfst die Körner nicht al-lein essen, das ist verboten.“ Puc starrte ihn einen Mo-ment an, dann schnappte er sich Jack, setzte ihn auf ei-nen großen Stein und rannte davon. Jack wollte hinter-her, doch der Stein war so hoch, er würde sich bestimmt die Fühlerchen brechen, wenn er spränge.
„Hilfe! Holt mich bitte jemand runter, Hilfe!“, rief er. So verging dann eine Stunde, bis plötzlich seine Mutter aus den Grashalmen hervorkam. „Jack! Jack!“, rief sie. „Ich bin hier!“, rief der kleine Jack. „Was machst du da oben?“, schrie die Mutter. „Puc hat mich hier draufge-setzt“, flüstere der kleine Ameisenjunge. Dann hob die Mutter ihn vorsichtig herunter. Sie gingen zurück zum Ameisenhaufen und erklärten alles der Königin.
Ein paar Wächterinnen, Jack, seine Mutter und die Köni-gin folgten einer Körnerspur. Am Rand des Sees entdeck-ten sie ihn: „Puc!“, rief die Königin, „wegen dir mussten mehrere Ameisen jahrelang hungern!“, schrie sie.
Puc krabbelte davon. Da tauchte aus dem See ein riesi-ger Frosch auf. Er verschlang Puc mit einem Happen und tauchte wieder ab.
Alle waren nun glücklich und zufrieden – nie wieder eine Hungersnot – bis an ihr Lebensende.