Eine ganz besondere Hördatei aus dem Schulprojekt des Gymnasiums Lemwerder - Hendrik Goettsch -Ein typischer Tag im Jahre 2040


Hördatei: 

Hendrik Goettsch
Ein typischer Tag im Jahre 2040

(die Hördatei ist eine erweiterte Fassung gegenüber der Textfassung)


Mein Tag beginnt damit, dass um acht Uhr der Wecker klingelt. Ich stehe auf, gebe meiner Frau einen Kuss und gehe als Erstes ins Bad und springe unter die Dusche. Die Dusche begrüßt mich mit den Worten: „Guten Morgen Hendrik, ich stelle die Wassertemperatur für dich auf 35 Grad ein mit Massagefunktion und extra Schaum wie immer. Rasierfunktion und Zahn-bürste sind schon vorbereitet, ich hoffe du hast einen schönen Tag.“ Die Dusche ist so programmiert, das diese erkennt, wer von uns duschen geht und was für Vorlieben hier eingestellt sind. Ich liebe diese Dusche!

Danach gehe ich ins Schlafzimmer in meinen begehbaren Kleiderschrank und suche mir mei-ne Sachen heraus: Jeans, Poloshirt und heute die blaue Smartwatch, passend zum Poloshirt.

Während ich mich anziehe, duscht meine Frau und ich gehe schon mal in die Küche, wo Angela – unsere Hauswirtschafterin – schon das Frühstück vorbereitet.

„Guten Morgen Herr Göttsch, die Zeitung liegt auf dem Tisch und das Frühstück ist gleich fertig.“
„Guten Morgen  Angela, vielen Dank.“
Während ich die Zeitung lese, kommt auch mei-ne Frau in die Küche, auf dem Arm unsere dreijährige Tochter Marie.

„Guten Morgen Angela, ich habe die Jungs grade geweckt, die kommen auch gleich runter.“

Das die fünfjährigen Zwillinge Simon und Sa-muel wach sind, hört man sofort, Ruhe gibt es bei unseren drei Kindern eher selten in unserem Haus, es sei denn sie schlafen.

Die Jungs kommen die Treppe runtergerannt und wir frühstücken zusammen.

Unsere Zwillinge sind vor Kurzem in die Vorschule gekommen und müssen sich beeilen, nach dem Frühstück den Bus pünktlich zu be-kommen.

Sie gehen ganz in der Nähe auf eine sehr moderne Schule, die mitten im Wald und direkt am Wasser liegt. Dort werden Schüler von der Vor-schule bis zum Abschluss unterrichtet und es gibt auch jahrgangsübergreifenden Unterricht. Die Schüler haben dort viel im freien Unterricht, es wurde in der Schule viel auf erneuerbare Energie geachtet. Die Schule erzeugt ihren eigenen Strom durch ein Wasserkraftwerk und nutzt Solarenergie.

Am Anfang der Woche dürfen sich die Schüler hier die Fächer zusätzlich zu den Hauptfächern aussuchen, wie z.B. Malerei oder Fotografie. Al-les ist hier digital und der Unterricht läuft auch im Freien über Hologramme für die Lehrer und Schüler. Hier sind die Schüler auch sehr musi-kalisch, es gibt viele Fächer, wo man Instrumente kennenlernen darf und auch lernt, diese zu spielen. Aber auch der Sport kommt hier nicht zu kurz, es gibt hier eine Eisbahn, die im Sommer als Rollschuhbahn genutzt wird, einen Schwimmbereich, der bei jedem Wetter nutzbar ist, einen Stall mit Reitpferden und ein Tennis- und Hockeyfeld. Die Schule hat eine eigene Kantine, wo jede Woche andere Kinder mit helfen dürfen, fast alles was hier verwertet wird, bauen die Kinder selber an.

Die Schule beginnt um 09.30h und endet um 15:00h. Es gibt keine Hausaufgaben, da auch das Lernen und die Wiederholung des Lernstoff in der Schule erfolgt, so dass die Kinder zu Hau-se auch wirklich Freizeit haben. Vormittags sind die Hauptfächer dran und nach der Mittagspause die zusätzlichen Fächer. Bewegung,Musik, Klimaschutz und Spaß am Lernen stehen hier im Vordergrund.

Meine Frau wird nach dem Frühstück Marie in den Kindergarten bringen und danach zur Praxis fahren, sie ist eine hervorragende Tierärztin und ist spezialisiert auf Kleintiere. Sie betreibt eine gutgehende Tierarztpraxis hier in Staten Island (ein Vorort von New York, USA). Der Vorteil ist, sie kann ihren Tag selber bestimmen, da Ihre Angestellten die Praxis leiten, wenn meine Frau nicht da ist. So ist sie flexibel und kann den Tag rund um die Kinder planen.

Die Zwillinge stürmen lautstark aus dem Haus und auch ich mache mich auf dem Weg zur Ar-beit.

Wir haben zwei Autos, meine Frau fährt den Familienkombi und ich steige in meinen Pontiac Firebird Trans Am. Auch mein Auto begrüßt mich, als ich den Wagen starte: „Guten Morgen Hendrik, wollen wir zur Arbeit fahren?“ „Ganz genau“, antwortete ich fröhlich und fahre nach New York City rein, Unser Haus befindet sich in Staten Island, eine gute halbe Stunde von New York City entfernt. Es ist schön im Grünen zu wohnen und die Stadt in der Nähe zu haben.

Meistens nehme ich die Fähre, wenn ich in die Stadt möchte, aber heute hole ich nachmittags Marie vom Ballett ab, da brauche ich das Auto. Beide Autos sind Klimaautos und fahren mit recycelten Abfällen und auch bei unserem Haus haben wir sehr auf Energie effizient und Klima-schutz geachtet. Wir können alles im Haus mit dem Handy bedienen und einstellen und da meine Frau und ich gut verdienen, können wir uns den Luxus einer Hauswirtschafterin leisten. Angela ist seit etwas über vier Jahren bei uns und gehört zur Familie.
Ich arbeite als Regisseur in New York City und habe mich auf Marvel Verfilmungen speziali-siert. Es ist der beste Beruf überhaupt, ich wollte nie etwas anderes machen. Ich bin damals gleich nach dem Abitur in die Staaten gegangen, um hier zu studieren. Im Studium habe ich meine Frau kennengelernt und wir haben kurz nach Beendigung unseres Studiums geheiratet.

Wir drehen zur Zeit „Spiderman Revival“ mit einer absoluten Spitzenbesetzung. Die Arbeit ist anstrengend, aber aufregend. Heute drehen  wir eine Szene, in der Spiderman aus der Zukunft sein junges „Ich“ besucht. Tom Holland spielt den Spiderman aus der Zukunft. Ich bin sehr stolz, das ich ihn für diesen Film engagieren konnte. Drehen ist für mich der größte Spaß an meiner Arbeit. Ich arbeite auch gern vorher zu-hause am Drehbuch, dadurch verbringe ich mehr Zeit zu Hause und bin auch gerne beim Zuschneiden des Filmmaterials dabei, aber am al-lerliebsten drehe ich. Da ich mir in der Branche schon früh einen Namen gemacht habe, drehe ich im Jahr höchstens 1-2 Filme, damit ich auch Zeit für mich und meine Familie habe.

Mittags treffe ich mich mit meinen besten Kumpel zum Squash und wir essen eine Kleinigkeit. Nach der Arbeit fahre ich nach Hause und hole unterwegs Marie ab. Am Wochenende hat sie ihren ersten Auftritt in der Kinder-Ballettschule, sie spielt die Sonne und schon sehr aufgeregt. Zu diesem Anlass kommen auch meine Eltern und meine Schwiegereltern zu uns.

Nach dem Abendbrot bringe ich Marie ins Bett und meine Frau badet die Zwillinge. Wenn alle Kinder im Bett liegen, schauen meine Frau und ich uns noch einen Film an oder lesen etwas. Wir sind da noch sehr „old School“ und nehmen gerne noch richtige Bücher in die Hand, es gibt bei uns im Haus eine kleine Bibliothek und auch unsere Kinder lieben es, sich hier Bücher anzuschauen, da in der Schule ja alles nur digital und mit Hologrammen funktioniert.

Ich habe mit Freunden noch eine Band nebenbei, da proben wir einmal im Monat. Ich bin der Drummer und habe mein Schlagzeug im Keller stehen, auch meine Frau ist sehr musikalisch und spielt Klavier. Unsere Kinder spielen auch alle ein Instrument, die Zwillinge Gitarre und Schlagzeug und Marie Blockflöte. Musik ist bei uns in der Familie sehr wichtig und  die Kinder wurden schon früh von uns gefördert.

Meine Familie engagiert sich auch sehr für den Klimaschutz, wir achten auf artgerechte Haltung der Tiere, versuchen weniger Fleisch zu essen und sind seit Jahren Mitglied bei „Plant-for-the-planet“.

Bald feiere ich meinen 31. Geburtstag und dazu kommt die komplette Familie bei uns zusam-men, wir lieben solche Familienfeste, da wir eine sehr große Familie sind

Ich freu' mich schon auf das Wochenende, da dürfen wir endlich unseren Golden Retriever Welpen abholen, den wir uns ausgesucht haben. Die Kinder werden völlig aus dem Häuschen sein. Sie hört auf den Namen Emma und ist sehr niedlich. Dann sind wir komplett!