Fünf Bücher in der Bindúng - Ruth Ester Gilmore, Else Ury, Vanja Simeonova, Stefan Hölscher und Ewin Sieverding

Gegen Ende der Woche werden folgende Bücher aus der Buchbinung kommen

 

 

Ruth Esther Gilmore
Perlen unserer Zeit
Nachdenkliche Betrachtungen
über unsere Zeit
Geest-Verlag 2021
ISBN 978-3-86685-850-3
Ca. 110 S., 11,50 Euro

 

Eine neue Sammlung engagierter Gedichte zu den wesentlichen Themen unserer Zeit legt Ruth Esther Gilmore vor.



DER OLIVENBAUM IM FRÜHLING
in Erinnerung an Erich Maria Remarque,
1898 bis 1970, deutscher Schriftsteller



Draußen auf dem Hof steht ein Olivenbaum,
er markiert die Grenze zu den Nachbarn,

in der Brise hebt er seine Arme,
kleine Segelblätter bauschen sich
hell schimmernd auf,

lachend rangeln sich die Sonnenäste
mit den Schatten fort.

Draußen auf dem Hof steht ein Olivenbaum,
der Nachbar steht darunter
und reicht mir friedlich seine Hand.

 

Ruth Esther Gilmore ist Autorin und Komponistin.

Die Gedichte von Ruth Esther Gilmore wurden veröffentlicht in The Poetry Ireland Review, in The Brittle Star und online bei The Ledbury Poetry page und The Ledbury Poetry Lockdown Poem pages und auf den Poetry of the Woods-Ledbury pages. Auch in der Anthologie „Moorgezeiten“ (2016) des Emsland Moormuseums ist ihre poetische Legende vom „Moorkönig“ enthalten.

Ihr erster Gedichtband “saving nature” wurde vom Geest-Verlag 2019 herausgegeben. Damit wurde sie die erste Lyrikerin, die die Möglichkeiten und Lösungen, die jeder Mensch hat, die Natur jeden Tag aufs Neue zu schonen und zu schützen, in ihren Gedichten implementiert hat.

Ihr zweiter Lyrikband „braving life in these uncertain times” ist eine Hommage an einige der mutigsten und stärksten Menschen unserer Zeiten wie z.B. Jean Kennedy Smith, die ehemalige US-Botschafterin für Irland, die dänische Autorin Karen Blixen, die Feuerwehrmänner von 9/11, die mutigen Mediziner und Krankenpfleger der Covid-Zeiten, der berühmte Ken Stabler von den Oakland Raiders, der Kongressmann John Lewis des fünften Distrikts von Georgia, USA, und der Basketballspieler Kobe Bryant. Auch die Gedichte über die Kinder von Kopenhagen, Hannover, Leeds und Magdeburg sind in dieser Kollektion enthalten. Das Nachruf-Gedicht für Beau Biden und das Gedicht, das an die Tatkraft und Weisheit der Großmütter von Barcelona erinnert, sind wie alle anderen Gedichte voller Freude, Hoffnung und Optimismus. Das Bemühen um Frieden für alle Völker, unabhängig davon, wo sie auf unserer Erde leben, ist das wichtigste Thema von Ruth Esther Gilmore.

Ruth Esther Gilmore‘s dritter Lyrikband “Engaging Worlds“ enthält heitere Betrachtungen über die Notwendigkeit zu erkennen und zu respektieren, dass jeder Mensch eine andere Sicht der Dinge im Leben besitzt. Die Fähigkeit unserer Gesellschaft, im ewigen Wandel der Zeit alle Unsicherheiten und Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen, bildet den roten Faden in diesem Lyrikband. Jedes Gedicht von Ruth Esther Gilmore ist eine Bestätigung dafür, dass Freude, Musik, Natur, Glaube, Friede und Hoffnung die Fundamente unseres Lebens sind."

Im Geest-Verlag bis jetzt erschienen

 

************************************

 

Else Ury

Nesthäkchen und der Weltkrieg

Neuauflage mit

einem

 

Vorwort von Marianne Brentzel

Geest-Verlag 2014

ISBN 978-3-86685-468-0                                             

228 S., 12,50 Euro

 

 

Else Urys ‚Nesthäkchen und der Weltkrieg. Eine Erzählung für Mädchen von 8-12 Jahren‘ erschien erstmals 1922 als Band 4 der äußerst populären und erfolgreichen Nesthäkchen-Serie in Meidinger‘s Jugendschriften Verlag in Berlin.

Else Ury schildert in dieser Reihe auf der Basis eines traditionellen Frauen- und Familienbildes das Leben der Anne­marie Braun von der Kindheit bis ins Alter. Im 10. Band darf sie sogar ihren ersten Urenkel willkommen heißen. Nach vielen Neuauflagen gibt es 1983 eine Verfilmung der ersten drei Bände des Nesthäkchens für das ZDF.
Im Gegensatz zu allen anderen neun  Bänden dieser Reihe erlebte der 4. Band nach 1945 keine Neuauflage in Westdeutschland mehr. Doch zu sehr ‚Hurrapatriotismus‘? Erlag Else Ury wie so viele ihrer SchriftstellerkollegInnen in den ersten Kriegsjahren dem  nationalistischen Denk

 

en? Immerhin landet das Buch 1945 auf der Zensurliste der alliierten Kontrollbehörden.
Es wird Zeit, 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs der Frage der diesem Band zugrunde liegenden Werte genauer nachzugehen. Daher diese längst überfällige Neuauflage, der ein ausführliches Vorwort von Marianne Brentzel vorangestellt wird, die sich wie keine andere Forscherin mit Leben und Werk von Else Ury auseinandergesetzt hat und 1992 ihre Biografie unter dem Titel ‚Nesthäkchen kommt ins KZ‘ veröffe

 

ntlichte (2007 in überar­beiteter und ergänzter Form neu aufgelegt unter dem Titel ‚Mir kann doch nichts geschehen‘) .

Else Ury wurde am 1. November 1877 in Berlin als drittes Kind einer wohlhabenden bildungsbürgerlichen jüdischen Familie ge­boren. Nach der zehnjährigen Schullaufbahn (es gab zu dieser Zeit in Berlin noch keine Gymnasien für Mädchen) wurde sie mit ihren ab 1905 veröffentlichten Büchern, insbesondere mit der Nest-häkchen-Reihe (bis 1933 wurden mehr als 1,5 Millionen Bücher der Reihe verkauft) zu einer der erfolgreichsten Autorinnen ihrer Zeit. Die Gefahr des Nationalsozialismus erkennt auch sie nicht, sieht Hitler sogar als Chance. 1935 wird sie als Jüdin aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen, später ihr Vermögen beschlagnahmt, ehe sie am 13. Januar 1943 im Konzen­trations­lager Auschwitz in der Gaskammer ermordet wird.

 *******************


 


 



 








AUSHARREN
EIN  AUS  TRITT


KOMÖDIE IN DREI TEILEN
von Vanja Simeonova


WARTEN
DER ORT

UNSICHTBAR
DIE LEERE

UNGEBOREN
DIE VERWEIGERUNG

Geest-Verlag 2021

ISBN 978-3-86685857-2

ca. 300 S., 12,80 Euro

"Je mehr geredet wird, je mehr gesagt wird, desto weniger wird gedacht, das Sprechen vernichtet das Denken, weil das Denken sich vom Schweigen nährt. Bis eines Tages nur noch geredet wird, geredet unter Benutzung dieser unsinnigen Wörter, und schließlich wird gar nicht mehr gedacht, keiner wird mehr denken, alle werden nur noch reden und keiner wird denken, keiner bis auf mich. Ja, bis auf mich, den Stummen, begnadeterweise geschützt durch seine Sprachlosigkeit. Bis auf mich, den sprachlosen Krüppel, bis auf mich, den unnachgie-bigen Verweigerer, wird niemand da sein, der des Denkens mächtig wäre. Bis auf mich. Aber ich bin nicht."

 

Vanja Simeonova  geb. Michailova

1962 in Sofia, Bulgarien, geboren;
Studium der Englischen Philologie an der Universität Sofia, Bulgarien, Diplom-Anglistin;
Arbeit als Englischlehrkraft und als Redakteurin in der Englischspra­chigen Kulturredaktion des Bulgarischen Rundfunks, Sofia;
1990 Ausreise nach Deutschland;
Public Relations Assistentin, ZA-Gesellschaft, Düsseldorf;
seit  2005 Mitarbeit und Assistenz in dem Theater „Die Pathologie“, Bonn;
schreibt: Gedichte, Erzählungen, Theaterstücke.

 

 

************************

 

 

Stefan Hölscher

Ich sehe wirklich keinen Matrosen

Queerfeine Gedichte

und weise Sprüche

Geest-Verlag 2021

ISBN 978-3-86685-854-1

11 Euro

 

Ich habe Pässe aus vieler Herr*innen Länder

graue blaue schwarze rote grüne pinke gelbe Pässe sind darunter

Pässe mit vielen Stempeln auf vielen Seiten

von meinen Reisen durch diese Länder

in denen ich manchmal nur Stunden verweile

aber manchmal auch Tage und Wochen

länger nie bis ich weiterreise

 

 

 

 


Stimmen zu diesem Buch:

Engagiert, erotisch, ironisch, originell - ein funkensprühender Hymnus an die Liebe und das Leben: Hölscher in Höchstform.
Amadé Esperer; Lyriker, Übersetzer & Herausgeber (Ariel-Art)

 

Man muss sich Hölschers Eros als befreiten vorstellen.
Jan Kuhlbrodt; Dichter, Essayist & Kritiker

 

Meist erotisch, manchmal ernst, beständig zwinkernd, mal subtil, dann explizit, fast schon derb. Aber immer: sprachlich versiert und anspruchsvoll. Queere Lyrik auf hohem Niveau. Ein Buch zum Eintauchen – mit oder ohne Matrosen an der Seite.
Fabian Schäfer; Journalist & Kritiker

 

Stefan Hölscher,
geboren in Hildesheim, lebt bei Heidelberg, arbeitet als Manage­mentcoach, psychologischer Bera-ter, Moderator, Sachbuch­autor, Lyriker, Aphoristiker, Essayist und Literaturkritiker. Er hat Philoso­phie, Psychologie, Literaturwissen­schaft u. a. studiert (Dr. phil., Dipl.-Psych., M. A.). Neben zahlreichen Buch-publikationen produziert er regel­mäßig Beiträge für verschie­de­­­­ne Literaturmagazine und queere Medien. Zusammen mit dem Solobassisten Michael Schneider bildet er das Duo Lyrik-Kontra-Bass.

 

 ********************************

 

Erwin Sieverding (Hrsg.)

Dei Buur un dat Veih
Plattdeutsche Weisheiten und

Redensarten
Illustrationen von Johanna Sieverding
Geest-Verlag, Vechta 2021
© 2021 Geest, Vechta

ISBN 978-3-86685-851-0

ca. 98 S., 10 Euro

 

Vor gut 100 Jahren lebte noch fast jeder zweite Einwohner auf dem Land oder in einem Dorf. Die Bauernhöfe waren nicht nur Ernährer, sondern auch Arbeitsstätten. Die Nähe und der Umgang mit Nutz- und Haustieren gehörten zum Alltag. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass in vielen Sprüchen und Redewendungen der Bauer und sein liebes Vieh vorkommen.
Das Schwein füllte den Teller, die Hühner lieferten die Eier, und die Kühe sorgten für frische Milch. Das Schaf schützte die Menschen vor Kälte, die Gänse wärmten mit ihren Daunen die Betten, und der Hund bewachte Haus und Hof. Das Pferd verkürzte die Entfernungen, der Ochse zog den Pflug, der Esel brachte das Korn zur Mühle, und die Katzen hielten das Heer von Schädlingen auf dem Hof in Schach.
Damals war der Bauer aber nicht nur der Besteller seines Ackers, sondern auch ein Arbeitgeber in der Region. Viele Sprüche und Redewendungen über Bauern sind deshalb auch als Sprüche über Arbeitgeber zu verstehen.
Die plattdeutsche Sprache ist eine knappe und deftige Sprache. Vielleicht gerade deshalb ist sie seit einiger Zeit, in der nur noch mit Satzfetzen über das Smartphone kommuniziert wird, von der Jugend neu entdeckt. Es ist „cool“, plattdeutsche Anglizismen in die Sprache einzuflechten. Dieses Büchlein ist daher nicht nur eine Erinnerung für ältere Menschen, sondern auch eine Anleitung für Jugendliche.
Viel Vergnügen beim Lesen und Herumstöbern