Frank M. Fischer - Die Wege hinter dem Haus ( Literatur in schwierigen Zeiten)

Die Wege hinter dem Haus, in dem ich geboren wurde, sind durch Regen und Wind verwischt worden. Das ist der Lauf der Zeit. Auch das Haus hat keinen Ort mehr. Ich weiß nicht mehr, wo es steht. Manchmal stelle ich mir vor, dass an seiner Stelle Vögel mit großen Flügeln nisten. Im Schlaf sehe ich Reiher und Kraniche. Sie singen und tanzen. Ein gutes Zeichen. Es sind noch nicht alle Sümpfe trockengelegt.

 

aus den in der Woche nach Pfingsten erscheinendem Band: Frank M. Fischer: Wir Schlafenden, Geest-Verlag 2020