Gerhard Ochs - Babe (Literatur in schwierigen Zeiten)

Babe

Laut klopft es an der Tür, sehr früh, die Nacht ist noch im selben Hemd. Ich verlasse mein Bett und öffne.
Ein wässriger Körper steht vor mir, die Augen anschei-nend blind. Behände schlüpft er an mir vorbei, als hätte er etwas gesehen. Mit der Stimmgabel in der Hand bitte ich den Gast, sich zu setzen. Ich setze Tee zu und decke das schöne Geschirr aus Blumenthal auf. Unsere Unterredung verläuft schal. Ich begreife nicht recht, was zwischen uns vorgeht. Mal schauert mich, mal rührt mich nichts.
Es ist, als erhöben sich zwei Aromen aus ihren Tassen, um die Qualitäten zu messen. Gegen Mittag entlasse ich meinen Gast. Zum Abschied schenke ich ihm einen Schwimmgürtel.