Hans Wohlkopf verstorben - Der Großensieler hinterlässt seine Geschichten in uns

          Mitten in die Vorbereitungen für sein Buch in Hochdeutsch mit seinen Lebensgeschichten verstarb unser Autor Hans Wohlkopf am             29. August 2017, mit dem wir vor einigen Wochen noch seinen 90. Geburtstag feiern durften. Wir danken dafür, einen Autoren in unseren Reihen gehabt zu haben, der auch mit seinen 90 Jahren die Sprache und sein Publikum liebte.

           Wenn er erzählte, dann lauschten die Menschen. Wer in seinen Büchern las, fand auch sich selber wieder. Denn es menschelte im poitivsten Sinne des Wortes.

Unser Mitgefühl gilt allen Angehörigen.

Miene Kortbiografie


Ik bün een Ollnborger Frees un lääv noch jümmers dor, wo ik an 21. April 1927 to Welt komen bün. In Groden­siel.

As ik geboorn wurd, weer miene Mudder nich tohuus. Se ging leever in ‘t Krankenhuus un settde mi dor anne Luft.
 

1934 keem ik inne School. Südschool. Wull ik egens nich, aver ik muss. Mien Schoolmester harr meist Uniform an. Brune. Weer Nazi. Vääl lehrnt heff ik bi em nich. Meisttiets vertellde he von de Nibelungen. Dat gefullt mi, wiel denn de Räkenstunn utfullt. För de School heff ik nie vääl över harrt. Bi Flegeralarm seeten wi in’n Bunker un in’n Winter bruckten wi gor nich hen, wiel de Schoolen nix to böten harrn.

1942 weer’t ut mit de dösige School un ik bün kun­fermeert worrn. Dat Beste doran, satt Torte un Koken.
 

Un denn bün ik bi de Post anfungen. Tweeunhalf Johr schull de Utbildung duern. Twee heff ik man blot schafft. Hitler bruckde Suldaten.

 
1944, in April, ik weer 16 Johr, wurd ik introcken un gung ut’n Huus. Mama weende. Ik wull in’n Krieg un een Held weern, egol of dot orer lebennig. Ik keem na ‘n RAD, Reichsarbeitsdienst. Disse Uniform heff ik gornich ut­krägen. Ik keem in disse Kledosch no de Flak, un dat is so bläben bit de Krieg to Enn weer.
 

Held bün ik nich wurrn, un dot hefft se mi ok nich schoten.
 

No Russland gung de Reis as Woina Plenni (Kriegs­gefangener). Dree Johr heff ick dor in Minsk up ‘n Boo marachen musst. Heimweh? Nä! Smacht? Jo!



1948, knapp woller tohuus, bün ik woller bi de Post anfungen und dor bläben bis to de Rente.

 
Un all glieks woller Reisepläne. Toeerst mit Fohrrad, denn mit Auto, laterhen mit Fleegers un up Krüüzfohrt.
 

Un nu, mit 85 Johr, is mi dat vergunnt, miene Jugend­leevde, de ik vor 67 Johr in Angeln (nich bie ‘t Angeln) kennenlehrnt heff, wollertosehn.
 

Eene lang verschüttde Leevde find opletz ehre Erfüllung. Ik wunsch mi, dat de Sunn noch ‘n poor moije Johren för us schienen much.

Hans Wohlkopf, 2012

 

Der hochdeutsche Band mit Hans Wohlkopfs Lebenserinnerungen wird posthum erscheinen.