Heute starten die Berner Bücherwochen zum Thema 'Winterreisen' mit einem ersten Arbeitstag in der Comenius-Grundschule in Berne

Am Di, 07.12., steigt in der Comenius-Grundschule in Berne der Auftakt zur dortigen WINTERREISE.
Die Schule beteiligt sich an den Bücherwochen 2011 mit einem eigenen Buch, das schwerpunktmäßg in den kalten Monaten des kommenden Halbjahres erarbeitet werden soll. übertragung der Texte und Lektorerung über die Sommerferien, Herstellung September, Präsentation des buches im okt/ nov 2011.

Am Dienstag kommt Verlagsleiter Alfred Büngen in die Schule (8 bis 12 uhr) , spricht mit den Schülern über BUCH, BUCH SCHREIBEN, VERLEGEN, KAUFEN und natürlich über das Thema WINTERREISE.

Das Besondere diesmal: in das Autorenheft können auch Eltern, Opa und Oma usw. ihre Assoziationen und Ideen zum Thema festhalten -- die Grundschüler tragen also das Thema in die Familien hinein, und zwar bis Ende des Halbjahres.

Am Dienstag sollen hauptsächlich Winter-Gedichte und kurze Geschichten enstehen. einige werden an einem Vorlesenachmittag im Seniorendomizil Kückens am 14.12. vorgelesen.

 

„WINTERREISE 2011“

Zur Einbindung von Kindern und Jugendlichen

in die Dritten Berner Bücherwochen

 

1.

Die Dritten Berner Bücherwochen sind konzipiert im Hinblick auf das zentrale Thema „Winterreise“. Dieses Thema eint alle geplanten Bücher und alle Begleitveranstaltungen.

 

Die Bücherwochen verstehen sich auch und gerade als Projekt regionaler Literatur-, Lese- und Schreibförderung. Dieser Ansatz basiert auf der Überlegung, dass Sprachkompetenz und Artikulationsvermögen bedeutsame Kategorien von Ich-Stärkung und Persönlichkeitsentwicklung einerseits und Dialogfähigkeit und sozialer Interaktion andererseits bilden; dies gilt über alle soziale Schichten und alle Altersgrenzen hinweg.

 

Sich schreibend zu äußern, im Schreiben Ideen zu entwickeln und ihnen Gestalt zu verleihen, das Geschriebene anderen Menschen in Buchform zu präsentieren, es vielleicht sogar vor Publikum lesend zu Gehör zu bringen, sind erfüllende, bisweilen sogar prägende Erlebnisse, die den Einsatz der eigenen Fantasie unmittelbar belohnen und so ein probates Mittel darstellen gegen Sprachlosigkeit und den Verlust eigener Kreativität.

 

Der Facettenreichtum des Themas „Winterreise“ – der ganze Gedankenkosmos, der in dem Gedicht-/ Liederzyklus von Müller/ Schubert enthalten ist, aber auch die bloße Begrifflichkeit von „Winterreise“, „Winter“ und „Reise“ – eignet sich vorzüglich, Schreibanlässe für Jung und Alt zu formulieren.

 

2.

Hierbei kommt der Einbindung von Kindern und Jugendlichen elementare Bedeutung zu. Sie nämlich, ausgeliefert der Reizflut elektronischer Medien, bedroht von der Sprachlosigkeit virtueller Welten, bedürfen der Anstöße, selbst geistig und sprachlich kreativ zu werden, in besonderem Maße.

 

Kindergartenkinder und Grundschüler können sich etwa Begriffen wie „Winter“, „Frost“, „Kälte“, „Eisblumen“, „Tiere im Winter“ usw.  zunächst von der eigenen Anschauung aus, quasi spielerisch nähern, bevor sie lernen, damit verwandte Fragestellungen (z.B.: Wie ernähren sich Tiere im Winter? Was geschieht, wenn man unterkühlt?) zu erkunden und schließlich zu abstrahieren.

 

Auch die „Reise“-Komponente des Themas bietet hier vielfältige Möglichkeiten: „Schlittenfahrt“, „Schlittschuhlaufen auf den heimischen Gewässern“, „Reisen im Winter“ usw. Für die beteiligten Einrichtungen (Kindergärten und Grundschulen) eröffnet sich die Möglichkeit, zwanglos fächer- und stundenübergreifend die Thematik immer wieder auszuleuchten. In den Unterricht der Fächer Deutsch, Musik, Kunst, Religion, Heimat- und Naturkunde lassen sich „Winterreise“-Aspekte unter Einhaltung vorgegebener Unterrichtsziele nicht nur einbeziehen. Vielmehr bedeutet die Option, das Erarbeitete für ein Buch niederzuschreiben und publik zu machen, also ein praktisches, handfest vorzeigbares und nachprüfbares Ergebnis zu erzielen, eine ganz seltene Bereicherung der täglichen (vor-)schulischen Arbeit.

 

 

3.

Mit Blick auf die angestrebte Einbeziehung älterer Geschwister, von Eltern, Großeltern und anderen  Verwandten übernehmen die Kindergarten- und Grundschulkinder die Rolle von „Anstiftern“ und Multiplikatoren. „Welche Winter-(Reise)-Erfahrungen habt ihr gemacht?“, mit dieser Frage gehen die Kinder aus der Schule nach Mittag zurück in ihre Familien, „Erzählt einmal, schreibt einmal auf, wie ihr (damals) Winter erlebt habt!“. Das „Autorenheft“, das jedes Kind als projektbegleitende Kladde, Notizbuch und Manuskriptheft in der Schule und zu Hause führt, steht dabei sowohl ihm selbst als auch den Mitgliedern der Familie für Einträge zur Verfügung. Aus ihm werden später im Verlag die zu veröffentlichenden Beiträge des Kindes herausgezogen, aber auch die der sonstigen Eintrager – mit der Besonderheit, dass, soweit es sich um dabei um erwachsene Autoren handelt, diese ggf. durch den Verlag animiert werden, sich (zusätzlich) an der „großen“ Erwachsenen-Anthologie zu beteiligen.

 

Die Veröffentlichung des „eigenen“ Schüler- bzw. Kinder-Buches im Rahmen einer großen öffentlichen Veranstaltung, Lesungen der Kinder-Autoren aus diesem Buch (diesen Büchern) bei der Buchpremiere und zum Eingang der Begleitveranstaltungen, die Mitwirkung bei dem geplanten „Mitmachtag“ (mit Märchenerzählern, Gedichtebuden, Kinderbastel-Basar usw., im Sinne eines öffentlichen Familienfestes) und schließlich der (kostenfreie) Besuch der einen oder anderen Begleitveranstaltung mit Prominenten dienen dazu, die Bedeutung des mit dem Schreiben Geleisteten im Bewusstsein der Kinder zu verankern. Zugleich fördern auch diese Momente die Verzahnung von „Erwachsenen“- und „Kinder“-Buch und stärken damit den Zusammenhalt der Generationen.

 

4.

Mittlerweile haben

 

-        Kindergarten Berne

-        Comeniusschule Berne (zweizügige Grundschule)

-        Grundschule Ganspe (einzügige Grundschule)

 

in ihren Gremien beschlossen, sich an den Dritten Berner Bücherwochen mit einem je eigenen Buchprojekt, wie geschildert, zu beteiligen. Die Grundschule Ganspe hat darüber hinaus beschlossen, das Projekt anzumelden zur Teilnahme an dem bundesweiten Wettbewerb „Kinder zum Olymp“.

 

Neben der Erarbeitung der Texte für das eigene Buch, neben dessen Veröffentlichung, Präsentation usw. umfasst das Projekt weitere Aktionen, die der Begegnung von Schule/ Kindergarten und Öffentlichkeit dienen und deren Austausch fördern. Dazu gehören nicht nur wiederholte Gespräche des Verlagsleiters mit Kindern und Erziehern/ Lehrern (Was ist das: ein Buch?, ein Verlag?, (literarisches) Schreiben?), sondern auch medienwirksame Events wie

 

-        Besuch einer hochbetagten Seniorin, die über ihre Wintererlebnisse vor 70, 80 Jahren erzählt, in der Schule

-        Ein Vormittag mit einer Schauspielerin und Autorin, die mit den Kindern

Wintermärchen erfindet

-        Grundschüler verfassen Wintergedichte und tragen sie im Altenheim vor

-        Konfirmanden „coachen“ Grundschüler.