Im Druck dritte Auflage: Günter Nuth: Brandzeichen und Eisberge

 Im Druck der dritten Auflage:

 

Günter Nuth

Brandzeichen und Eisberge  

Im Alltag der
Katastrophe überleben lernen

250 Seiten

Geest-Verlag, Vechta  2008

ISBN  978-3-86685-108-5         

12,00 €

In
diesem Buchprojekt beschreibt Günter Nuth seine Erfahrungen als Einsatzleiter
der Berufsfeuerwehr Düsseldorf und Themen seiner 10jährigen Tätigkeit als
Fachberater für Psychotraumatologie. Er vermittelt Eindrücke und Emotionen der
Menschen, die ihm in den Einsätzen begegnet sind und spiegelt so den Umgang mit
belastenden und befreienden Situationen. Er verbleibt bei seiner Schilderung
nicht allein auf der abstrakten Ebene, sondern zeichnet sich durch eine
lebhafte Reflexion aus.

Skurrile
Erlebnisse, erschütternde Erfahrungen, humorvolle Begegnungen und persönliche
Empfindungen wie Plötzlicher Kindstod, peinliche Situationen in einem
Bordell
, Umgang mit Suizidanten, die Rettungsaktion eines
Neugeborenen
, Person unter Zug, Abschiedssituationen,
Telefonate auf der Notrufleitung
und Eindrücke beim Flughafenbrand in
Düsseldorf
formen sein Mosaik des Feuerwehralltags. Der Spannungsbogen
ergibt sich in der sachlichen und informativen Wiedergabe und zwingt den Leser
zu eigenen Einschätzungen und Wertungen.

Günter
Nuth verzichtet bewusst auf die Formen einer opferverletzenden
Sensationsdarstellung und konfrontiert mit der Wirklichkeit. Er reflektiert
Umstände, die ihn berührten, verwirrten oder lernen ließen, die stumpfe
Realität mit anderen Augen zu sehen, um sich auch vor eigenen Verletzungen
besser zu schützen.

 

Diese
Einsatzerlebnisse werden mit 27 Themen verbunden, die seine Erfahrungen  als Fachberater für Psychotraumatologie und
Personalbegleiter nach Extremeinsätzen widerspiegeln. Er beschreibt die
zaghaften Anfänge der Feuerwehr-Personalunterstützung Mitte der 90er Jahre, das
langsame Herauslösen aus dem Schweigen der Männer, die zu diesem Zeitpunkt über
Einsätze nicht sprechen durften, um das damalige Bild in der Gesellschaft
aufrecht zu erhalten. Die Themen verdeutlichen das Dilemma all derer, die
zwischen „Heldentum", „Weichei" und „Eisbergen" versuchen, einen Umgang mit
ihren eigenen Empfindungen zu finden.

 

Nuth
vermittelt die unterschiedlichen Aspekte von „Männern und Gefühlen", den Umgang
mit Partnerinnen, seine Erfahrungen mit den Kollegen nach Extremeinsätzen und
gibt Tipps, um sich vor Belastungen zu schützen. Er schildert seine Erfahrungen
im Bereich der Traumatologie und ergänzt Hinweise zu den Grundlagen eines
Einsatznachbereitungsgespräches, zum Umgang mit Sterben und Tod allgemein und
insbesondere bei dem Tod eines Kollegen. Er ermuntert zu Klarheit bei
Gesprächen mit Suizidanten und zu Offenheit, in der Feuerwehrmänner über ihre
Gefühle im geschützten Rahmen sprechen dürfen.

 

Das
Buch ist geschrieben in allgemeinverständlicher Form sowohl für Feuerwehrangehörige
und Mitarbeiter bei den Rettungsdienstorganisationen als auch für deren
Partnerinnen. Nuths Ziel ist es, anhand seiner Beispiele aus dem
Feuerwehralltag und den dazu passenden Ausführungen jenen zu Rate zu stehen,
die sich nach einem natürlichen, gesünderen und deshalb offenen Umgang mit
psychisch belastenden Einsatzsituationen sehnen.