Intensität von Sprache und Musik hinterließ 'Gänsehaut' bei Buchpremiere von Reinhard Rakows 'Sonnenklirren' im Wilhelm 13

Gut 40 Gäste waren gestern ins Wilhelm 13 in Oldenburg gekommen, um die Premiere von Reinhard Rakows 'Sonnenklirren' mitzuerleben, u.a. auch eine Reihe von Geest-Autoren (Jana Jürß, Birgit Kattelmann, Helga Bürster).

Und was Reinhard Rakow und Gerhard Böhm am gestrigen Abend auf die Bühne brachten, hinterließ Gänsehaut-Gefühl. Es geht um die Geschichte einer alternden Frau, die sich Zuneigung durch ein Kind erkauft, das sie sich in der zweiten Lebenshäfte 'machen' lässt. Doch das Kind wird behindert geboren, die Frau restlos überfordert.

Jede Nuance der Gefühlsentwicklung, grundsätzliche Reflexion etwa über individuelles und gesellschaftliches Recht in der Brechung durch die Stimmungslage der Frau wurde im Zusammenspiel von Lesung und Percussion so umgesetzt, dass es zu einer emotionalen Herausforderung an das Publkum kam, die einzigartig war. Was beide Akteure am gestrigen Abend auf die Bühne zauberten, war einmalig in seiner emotionalen Radikalität, forderte das Publikum bis an die Grenzen heraus. Eine Veranstaltung, die unbedingt wiederholt werden muss.

Reinhard Rakow und Gerhard Böhm auf der Bühne des Wilhelm 13

Die beiden Akteure Reinhard Rakow (links) und Gerhard Böhm (rechts)

Gerhard Böhm in seiner Percussion-Anordnung