Iris Nepomuck - Kurvendiskussion. Ein Roman über Essstörungen und den Weg zu sich selbst (2. Auflage neu erschienen)

 

Iris Nepomuck

Kurvendiskussion

Ein Roman über Esstörungen

und den Weg zu sich selbst.

Geest-Verlag 2017

ISBN 978-3-86685-610-3

ca. 350 S., 11,80 Euro

 

Iris Nepomuck,
geboren 1981, wuchs in einem kleinen Ort nahe der nieder­ländi­schen Gren­ze auf. Mit ihrem Ehe­mann und ihren beiden Kindern lebt die sportliche und naturverbundene Autorin auch heute noch in ihrem Heimatdorf.
Während der Schwangerschaft mit ihrem Sohn entdeckte die gelernte Rechtsfachwirtin das Schrei­ben für sich und verarbeitete in einer teils biografisch geprägten Geschichte die heute bewäl­tigte Le­benskrise und die Essstö­rung, von der sie als junge Frau betroffen war.

 


Was möchtest du einmal werden, wenn du groß bist?"
„Ich!"

Julia ist 19, als sie erkennt, dass sie seit Jahren in einer Illusion lebt. Gefangen in ihrer Welt zwischen Hungern und Erbrechen, beginnt sie den härtesten Kampf ihres Lebens.

 

Leser meinen:

Mit dem Thema Bulimie, Selbstzweifel sowie ganz private Situationen so öffentlich
umzugehen, das gehört jede Menge Mut zu. Zumal ich selbst in einem Dorf
Groß geworden bin, und weiß wie es sein kann, solch Aufmerksamkeit auf sich zuziehen.
Alleine dafür hat sie mein allergrößten Respekt verdient.

 

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Ein Buch, das absolut den Zahn der Zeit trifft.
Leistungsdruck beschränkt sich inzwischen nicht mehr nur auf berufliche Pfade alleine. Verstärkt durch eine massive Medienpäsenz, sowie Internetplattformen wie Facebook, Instagram, Xing und Konsorten, focussiert er mehr und mehr die „perfekte“ Präsentation des „Ichs“ als Komplettpaket.

Und falls die Natur nicht schmeichelnd genug gearbeitet hat, erledigen die „Beautydocs der Massen“, Photoshop und seine Gang, den Rest.
Wer hier nicht mitmischt, oder sich dieser „Mühle der Oberflächlichkeit“ sogar ganz bewusst entzieht, hat ganz sicher schon sehr früh gelernt:
Um wirklich geliebt zu werden, muss man KEINE Leistung erbringen! Und auch keinem Schönheitsideal hinterher hecheln, das sowieso subjektiv ist.

Sehr viel mehr Menschen, als man glaubt, erfahren diese bedingungslose Liebe leider nicht von Haus aus.
Und das ist zum Kotzen!

Julia, die Protagonistin dieses Buches, nimmt das zur Not auch wörtlich.

Sie erfährt die Anerkennung, nach der sie sich so sehr sehnt, erst nach einer Diät.
Und schlussfolgert daraufhin für sich: Je schlanker du bist, desto mehr Aufmerksamkeit wird dir zu teil.

 

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Dieses Buch sollte wirklich jeder lesen. Auch als Außenstehender ist es doch interessant, was in einem Mensch so vor sich geht, wenn man Bulimie oder Magersucht hat. Und ich finde es richtig toll, dass die Autorin so mutig ist und darüber geschrieben hat. Die Geschichte von Julia ist so fesselnd, lustig, sarkastisch und manchmal auch traurig, ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Einfach nur super toll.