Laura Ochler - Wann bich genug / When am I enough?

When am I enough?

Ever so often I ask myself:
When will I be enough?

The feeling of abandonment is sweeping over me,
even as I am standing amongst my closest friends and loved ones.
Goals I reach still feel unfulfilled,
even as I get praised for what I've accomplished.
I feel like those victories were more luck than effort
I feel as if I am not deserving,
an imposter of some sort
who just happens to be undetected by everyone around
At the same time, it is as if my accomplishments are unno-ticed,
belittled as the norm
feeling as if they are not worthy enough to be acknowledged.
when did that feeling of unfairness arise?
when did I get so bothered by someone else being praised
or even celebrated for a simple task,
a task if I were to complete, I'd be ignored,
as I've always been.
People like to say: take time for yourself,
make sure you look out for yourself first.
But when I actually do,
they will tell me that what I do is selfish
or that I am not good enough for taking some time,
as if I'm not even allowed to actually look out for me.
But who else takes care of me other than myself?
It feels like I am wasting everyone's time.
As if I'm out to test their patience,
their nerve to put up with me


Sometimes I feel like I actually am,
but only to see how far I could go
before I would get them to abandon me all over again.
It puts me on edge
thinking everyone will eventually leave me behind
and forget my existence,
at the same time I'm at ease
when my worries fulfill themselves
knowing that I had been telling myself from the very begin-ning.
The feeling of being right drowns
the disappointment of my growing failure.

The nothingness gets dismantled into more nothingness,
only for me to cling onto something or someone,
that isn't even there anymore.

Laura Ochler (18 Jahre)



Wann bin ich genug? (Nachdichtung)

Immer wieder frage ich mich:
Wann werde ich genug sein?

Das Gefühl der Verlassenheit überkommt mich, auch wenn ich
unter meinen engen Freunden und Liebsten stehe.
Ziele, die ich erreiche, fühlen sich noch immer unerfüllt an,
auch wenn ich gelobt werde für das, was ich schaffe.
Ich habe das Gefühl, dass diese Siege mehr Glück
als Anstrengung waren.
Das Gefühl, dass ich es nicht verdiene.
Eine Art Betrüger,
rein zufällig von allen stets übersehen.
Gleichzeitig ist es, als ob meine Leistungen unbemerkt bleiben,
als die Norm abgewertet,
das Gefühl, nicht würdig genug zu sein, um anerkannt zu werden.
Wann entstand dieses Gefühl der Ungerechtigkeit?
Wann hat es mich so gestört, dass jemand anderes
für eine einfache Aufgabe gelobt oder
sogar gefeiert wird,
eine Aufgabe, wenn ich sie erledigen würde, ignoriert wäre,
wie es immer war.
Leute sagen gerne: Nimm dir Zeit für dich,
achte darauf, dass du zuerst nach dir selbst siehst.
Doch wenn ich diesmal wirklich mache,
so wird gesagt, dass das, was ich tue, egoistisch sei,
dass ich nicht gut genug bin, um mir Zeit für mich zu neh-men,
als ob ich nicht einmal wirklich auf mich aufpassen dürfte.
Aber wer kümmert sich sonst um mich, außer mir selbst?
Es fühlt sich an, als würde ich die Zeit aller verschwenden.
Als ob ich ihre Geduld auf die Probe stellen wollte,
ihre Nerven testen, sich mit mir abzufinden.
Manchmal habe ich das Gefühl, es ist wirklich so,
aber nur um zu sehen, wie weit ich gehen kann,
bevor ich sie dazu bringen würde, mich wieder zu verlassen.
Es macht mich nervös.
Der Gedanke, jeder wird mich irgendwann zurücklassen und meine Existenz vergessen,
gleichzeitig fühle ich mich wohl,
wenn meine Sorgen sich erfüllen
mit dem Glauben, dass ich es von Anfang an wusste.
Das Gefühl, recht zu haben, übertönt die Enttäuschung über mein zunehmendes Versagen.

Nichts wird in weiteres Nichts zerlegt,
nur damit ich mich an etwas oder jemanden klammern kann,
der gar nicht mehr da ist.

Laura Ochler (18 Jahre)