Leihen Sie mir Ihre Stimme! Rückblick und Reaktionen auf die Gewichtsprobleme - Veranstaltung am 27. Januar

Leihen Sie mir Ihre Stimme!
Eine Lesung „der anderen Art“ am 27. Januar 2009

Erinnerung schafft Geschichte – einen Abend lang liehen wichtige Menschen ihre Stimme der Lebensgeschichte von Schülern

 
An historisch wichtigen Tagen wie dem 27. Januar, der an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau vor 64 Jahren erinnert, fällt immer auch der Begriff der „Erinnerungskultur“.

Wie aber kann man an etwas erinnern, das den Schülerinnen und Schülern wie auch dem Kollegium als gelebte Geschichte fremd ist? Diese Frage stellt sich nicht zuletzt einer Schule, die sich als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ versteht. Vielleicht so:

Geschichte ist zuallererst Lebensgeschichte. Und Lebensgeschichte vermag sehr wohl einen Zugang zur Geschichte zu eröffnen, der sich nicht in schwarz-weißen Fotografien erschöpft oder in bloßer Betroffenheit verharrt. Warum also erinnern hier nicht einmal die ihre Lebensgeschichte(n), um die es an einer Schule geht: Die Schülerinnen und Schüler selbst?

Leihen Sie mir Ihre Stimme! oder Leihen Sie mir Ihre Stimme? war als Bitte und Frage an diejenigen gerichtet, die für die Schülerinnen und Schüler wichtig sind. „Für mich liest meine Mutter!“, „Mirjam Müntefering leiht mir ihre Stimme!“, „Mein Lehrer spricht in meinem Namen!“ „Mein jüngerer Bruder stellt mich vor!“, „Frau Dr. Beatrice von Weizsäcker liest mich!“, „Unser Schulleiter liest den Schülersprecher!“ All diese Menschen wurden zu gewählten Lesepaten der Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs und stellten die beeindruckenden Texte dieses Buches „GEWICHTSPROBLEME? SELBSTaussagen zum RASSISMUS“ vor.

Ein atmosphärisch ausgesprochen berührender Abend, der nicht allein beim Zuhören blieb. Die Elternschaft (namentlich Frau Rischke, Frau Peters und Frau Macheit) schmückte die Mensa, reichte kleine Köstlichkeiten (natürlich auf einer Serviette), bot ein Glas Sekt an und schuf somit die Möglichkeit für ganz viele Gespräche. Und annähernd alle kamen, die zuvor in der gut gefüllten Aula zuhörten – und alle blieben miteinander im Gespräch.  Die Intensität dieses Abends mögen manche Rückmeldungen verdeutlichen, die mich seit dem erreichten:

Lieber Herr Gutsche,
der Dank ist ganz auf meiner Seite. Es war ein eindrucksvoller Abend, den wir wohl alle nicht vergessen werden. Noch einmal: Glückwunsch! Herzliche Grüße, nun wieder aus München,
Ihre
Beatrice von Weizsäcker (Netzwerk Weiße Rose und Lesepatin von Karim Gharbi)

Die Texte haben mich unglaublich berührt, die sind echt unter die Haut gegangen. Ich weiß nur, dass jeder, der an diesem Abend nicht da war, definitiv etwas verpasst hat.
Sabrina Schneider (Schülerin des 11. Jahrgangs)
Herr Gutsche,
Gratulation zu diesem Abend !
Beeindruckend, mit welcher Intensität die Texte der Schülerinnen und Schüler mich als Zuhörerin angesprochen haben! Ein neues Erleben der Inhalte – einfach noch direkter als beim Lesen des Buches. Und dann im Anschluss die vielen Begegnungen mit Menschen, die ebenso begeistert waren!
Es ist wunderbar, dass Sie diese Veranstaltung initiiert und durchgeführt haben!
Uta Holtgreve (Besucherin des Abends)

Ich danke Ihnen sehr, dass ich Ihnen meine Stimme leihen darf und ich bin froh, dass Sie, Luisa, meine Schülerin sind.
Gaby Rettig (Lehrerin und Lesepatin von Luisa Willkens)

Lieber Peter,

danke für die Einladung von ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen zu dieser bemerkenswerten Lesung. Diskriminierung hat viele hässliche Gesichter, die von den Autoren aufgespürt und benannt wurden.  Der Abend in der Aula eurer Schule hat mich bewegt und zuversichtlich gestimmt. Junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund haben sich in ihrer Menschlichkeit und Weltoffenheit gezeigt, ihre Worte zu Papier gebracht und den Besuchern zu Gehör. Ich hoffe auf weitere Lesungen dieser Art und zahlreiche Kolleginnen und Kollegen, die die Idee des Buches aufnehmen und ihre Schüler zu Autoren machen.

Uwe Pfromm (ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen e.V.)

Wir waren ja an beiden Abenden anwesend, nur gestern erfuhren die Texte durch die geänderte Perspektive ein neue Wirkung. Große Anerkennung Dir, lieber Peter, und Deinen Schülern für die großartige Arbeit, die in jeder Beziehung hoffen lässt.

Herzlich Monika und Johannes (Monika Hoffmann, Beratungslehrerin 5./6. Klassen)

Lieber Peter,

der Dank gehört dir. Einer der schönsten Veranstaltungen, die ich je erlebt habe. Dank auch allen Schülern.

Liebe Grüße
Alfred Büngen (Verleger des GEEST-VERLAGES)