Lesetipp für Artur Nickels 'spiegelschnitt'

Artur Nickel ist mit Büchern wie „brückenspiele“ als Lyriker bestens eingeführt. Jetzt erscheint eine Auswahl seiner Gedichte in einem deutsch‐russischen Sammelband; Titel: „im spiegelschnitt“. Er umfasst 65 knapp gehaltene Poeme aus dem Werk des Wattenscheider Autors sowie den Essay „Warum heute Lyrik. gedankensplitter“. Nickels Texte hat Nadeshda Serebryakova übersetzt; mit der deutsch-russischen Kooperation möchten beide auch einen völkerverbindenden Akzent setzen. Bekanntlich hat das Verhältnis zwischen EU und Russischen Föderation zuletzt aufgrund von politischen Verstimmungen arg gelitten.

Nickel erweist sich auch in seinem neuen Buch als ein Beschwörer vor Worten, die über das Beschreibende hinaus Räume der Reflexion, Lichtungen des Fühlens eröffnen: „dann wieder/das zerfetzte/sonnensegel setzen/und dem wind/die stirn bieten“. Er möchte, wie es in einem anderen Gedicht heißt, „zur sprache/bringen/was sich zwischen/den wortgerüsten/verliert...“. Das ist in diesem Lyrik-Band fein gelungen.

Artur Nickel: „im spiegelschnitt“, Geest-Verlag Vechta, 11 Euro

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