Lisette von Vlijmen: Ich will euch erzählen - Von Westerbork über Bergen Belsen und Theresienstadt bis heute (im Endlektorat)


 


Wie kann man die schrecklichen Erlebnisse, die einem während des Naziregimes als Kind widerfahren sind, auf Papier bringen? Kann man das überhaupt? Die Holländerin Lisette von Vlijmen hat versucht, einen Weg zu finden, mit ihrer Vergangenheit umzugehen. Mithilfe dieses Buches hofft sie, das schwerste Kapitel in ihrem Leben endgültig abschließen zu können. Aus Angst, ihre Geschichte würde niemanden interessieren, hielt sie vieles unter Verschluss und erzählte nur Bruchstücke.

Statt ihre Großeltern zu besuchen, wie es der Vater der vierjährigen Lisette versprochen hatte, wird sie von der Widerstandsgruppe de Ondergrondse zu einer Pflegefamilie gebracht und dort vor den Nazis versteckt. Für die kleine Lisette beginnt eine Odyssee. Sie wird von einer Familie zur anderen weitergereicht, bis ihr Versteck verraten und sie ins Lager Westerbork gebracht wird. Von dort aus wird sie nach Bergen-Belsen, dann nach Theresienstadt deportiert. Obwohl ihre Erinnerungen lückenhaft sind, kann sie sich an viele grausame Details erinnern. Ihren Transport im Viehwaggon und den Pferdekarren, der die toten Körper wegbrachte, hat sie noch lebhaft vor Augen.

Dass ihr Vater Lisette in ihrer Kindheit verlassen hatte, konnte sie nie überwinden. Dieses Gefühl der Verlassenheit begleitete sie ihr ganzes Leben und prägte ihre Beziehungen.

Aus ihren Briefen an ihre Familie entsteht ein Buch, dass der Geest-Verlag in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht.