Literaturport macht auf Premiere von Artur Nickel und 'ruhreinwärts verdichtet' aufmerksam

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Steckbrief

geboren am: 15.2.1955
geboren in: Marburg/Lahn
lebt in: Bochum

Telefon: 02327/974246

Vita

Artur Nickel wurde am 15. Februar 1955 in Maburg an der Lahn geboren. Nach dem Abitur hat er den Kriegsdienst verweigert und seinen Zivildienst abgeleistet. Er hat in Tübingen studiert, und zwar die Fächer Germanistik und Evangelische Theologie. In dieser Zeit  hat er sich auch in der Anti-Kernkraftbewegung engagiert und erste Gedichte veröffentlicht. Nach dem ersten Staatsexamen hat Artur Nickel mit einer Arbeit über Hans Werner Richter und die Gruppe 47 in Tübingen promoviert. Seit 1986 arbeitet er als Lehrer, seit 1991  an der Erich Kästner-Gesamtschule in Essen.
Dort gründete er im Jahre 2000 das "EssenerKulturGespräch", ein Forum, das Kindern und  Jugendlichen durch Ausstellungen, Lesungen, Theaterprojekte und andere Veranstaltungen ein Podium gibt, sich mit Kunst und Kultur auseinander zu setzen. Zwei der in diesem Rahmen durchgeführten Projekte, die von ihm gegründete Essener Autorenschule sowie das von Peter Gutsche geleitete Buchprojekt "Gewichtsprobleme? Selbstaussagen zum Rassismus" erhielten den Preis "kinderzumolymp" ( 2005 und 2009 ). Dieser Preis wird jedes Jahr von der Deutschen Kulturstiftung der Länder und der Deutsche Bank Stiftung für die bundesweit besten Schulkulturprojekte ausgeschrieben.
Seit 2005 gibt Artur Nickel die Essener Anthologien heraus, zunächst gemeinsam mit Friederike Köster von der Lernwelt Essen bzw. dem Sozialpsychologen Andreas Klink vom Kulturzentrum "Grend" in Essen, seit 2015 alleine. Dabei handelt es sich um Sammelbände mit Texten von Kindern und Jugendlichen, die diese im Alter von 10 bis 20 Jahren zu bestimmten Themen geschrieben haben. Sie  sind weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt geworden. Das Projekt dürfte als solches einmalig in der Bundesrepublik Deutschland sein. Die bisherigen Titel: "Fremd und doch daheim?!" ( 2005 ), "Dann kam ein neuer Morgen" ( 2006 ); "Heute ist Zeit für deine Träume" ( 2007 ), "Pfade ins Revier - Pfade im Revier" ( 2008 ), "Ruhrkulturen. Was ich dir aus meiner Welt erzählen möchte" (2009 ), "Märchenhaftes zwischen Emscher und Ruhr" (2010), "Zwischen meinen Welten unterwegs" (2011),  "Wenn Wasser erzählt" (2012), "Dann öffnete sich mir die Tür" (2013), "Wie die Zeit vergeht" (2014) sowie "Was mir Hoffnung macht" (2015).  
Im Jahr 2008 erhielt Artur Nickel den Leserpreis für zeitgenössische Lyrik von der Gesellschaft der Lyrikfreunde (Innsbruck). Im gleichen Jahr erschien auch sein erster Gedichtband "brückenspiele". Immer wieder werden von ihm literarische und andere Beiträge in Zeitschriften und Anthologien publiziert.
Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Würdigung

2005   Preis "kinderzumolymp" der Kulturstiftung der Länder und der Deutsche Bank Stiftung für die Essener Autorenschule

2008   Leserpreis für zeitgenössische Lyrik der Gesellschaft der Lyrikfreunde (Innsbruck) 

Aktuelles

 

Herzliche Einladung


Buchpremiere: "ruhreinwärts verdichtet" von Artur Nickel am 16.9.2016 um 20.00 Uhr im Kulturzentrum Grend, Westfalenstraße 311, 45276 Essen 


Den Menschen in einer postindustriellen Gesellschaft wie dem Ruhrgebiet zu fassen, und zwar in seinem Verhältnis zu sich selbst, zur Natur, zu seinen Mitmenschen,  in seiner divergierenden Vielfalt und seinen gesellschaftlichen Bindungen, das ist das Anliegen von Artur Nickel. Sein Unterfangen ist gewagt, hat doch das Ruhrgebiet über Jahrzehnte hinweg seinen eigenen Typus an Sprache und Menschen nach außen geprägt. Von der Grün, die Gruppe 61, der Werkkreis Literatur der Arbeitswelt, die Bottroper Protokolle und viele andere stehen dafür. Der gesellschaftliche Wandel des Ruhrgebiets hat diese Literaturtradition mit ihren Inhalten jedoch vorläufig an Grenzen geführt. Neuere Versuche sie zu ‚erden‘, etwa mit Fährmanns Jugendliteratur, mit Popliteratur, mit regionalem Krimi oder neuer Lyrik, zeigen  an, dass es heutzutage  kaum mehr gelingt, die sich wandelnde Entwicklung angemessen literarisch zu greifen und in größere literarische Zusammenhänge einzuordnen. Das gilt in seiner Breite bisher auch für die Migranten und die Migrationsliteratur, obwohl es da sicherlich inzwischen eine Vielzahl von wichtigen Ansätzen gibt, die vorwärts weisen. Wesentliche Teile der gesellschaftlichen Entwicklung im Ruhrgebiet werden aufgrund des voranschreitenden Wandels ganz offensichtlich heute nicht mehr angemessen literarisch wahrgenommen. Der literarische Ansatz, den Artur Nickel vertritt, bietet nun die Hoffnung, dass sich hier eine Wende vollzieht. Die sich auflösende Einheit des Ruhrgebiets als Industriekultur beinhaltet für Artur Nickel,  wenn wir ihn richtig  verstehen, keinesfalls den Zerfall der Literatur an der Ruhr in unabhängige Teilelemente. Vielmehr formieren sich diese Elemente bei ihm zu einem neuen prozesshaften Ganzen.