Morgen erwachsen werden - Seminarfachprojekt des Gymnasiums Antonianum wird zu einem Buch (Jugendliche entwickeln Utopen)

Eigentlich wäre das Buch schhon längst fertig, doch Corona machte so manches leider nicht möglich.

Ende 2019 startete das Seminarfach mit 15 Jugendlichen am Gymnasium Antonianum. Unter Leitung von Olaf Bröcker und Alfred Büngen erlebten 15 Jaugendliche, bevor übnerhaupt jemand von Corona sprach, literaisch die Situation, dass ein Virus alle erwachsenen Bewohner Europas hinwegraffte. Nun war die Jugendlichen (jeder der Jugendlichen übernahm die Rolle eines Jugendlichen eines europäishen Landes) gefragt, wie sie in ihrem Land die Entwicklung ihres Landes gestalteten. Wie nah dieses fiktive Geschehen der Wirklichkeit kam, merkten erst alle Teilnehmer im Laufe des Jahres 2020, als die Viren wirklich Besitz von den Ländern ergriffen.

Auf mehr als 400 Seiten schildern die Jugendlichen ihre Gednaken und Gefühle, ihre Planungen und Reflexionen.

Hier ein erster Text als Reaktion auf das Sterben der Erwachsenen

Freija (Dänemark)
Das Grauen

Die Bäume sehen alt aus, von faltiger Rinde umrankt bestauben sie das Betonparkplatzgrau der Häuserwände mit dem Glasflaschengrün ihres Blätterhimmels.
Sie sehen aus wie immer.
Ihr Anblick wird nur schlimmer, denn ihr Leben spiegelt sich in den Augen der Leichen, die starr den Fliegen entgegenschauen, als hätten sie nur Angst von ihnen.
Der Regen hätte den Gestank von Verlust nicht abwaschen können, er hat sich bereits in den Straßenteer verliebt und verfolgt mich.
Ich,weiß nicht, wohin ich gehe, meine Augen versalzen vom Geschmack meiner Tränen, eine Dürre in der Tränenzeit.
Mein Gesicht ist heiß, aber mir ist kalt.
Kalt vor Angst.
Kalt vor Tod.
Ich gehe weiter, zitternd, und schließe den Schmerz in meinen Augen ein, um das Kinderweinen zu vergessen.