Nicoleta Craita Ten'o - Geflüster (Literatur in schwierigen Zeiten)
Geflüster
Der Schatten der Sterne
fällt schwer über die Hand, die den Ozean sucht.
Goldkugel rutschen leise
der zerbrochenen Erdschicht entlang.
Das Leben setzt die Zunge für Reime frei
und ich schwebe mit dir
seit mehr als einer Stunde
zwischen Himmel und Erde.
Die Hitze der Empfindung umhüllt mich,
das Gebrabbel der Schmetterlinge
lernt mich zu schweigen.
Ich warte nicht mehr,
dass die Gedanken einschlafen,
aber ich fürchte mich, dich zu vertreiben
wenn ich dir sagen würde,
ich habe dich gern.
Wer hat uns mit dem Funken bestraft?
Die Traurigkeit dieses Augenblicks
zieht mich in Wolken an.
Wir sehen uns in den Spiegeln des Windes
und verstehen
was uns das Geflüster lernen möchte.
Vielleicht ist der Weg eine Unbekannte,
aber das Herz schlägt wieder
in meiner Faust.
Ich bin voller Regenbögen
wenn du deine Hand
unter meine Haut gleiten lässt.
Ich will nicht mehr
der stille Lindenbaum sein,
also zerre ich an deinen Leib
bevor es dämmert...