'Niemand hatte die Absicht' Jos F. Mehrings begeisterte am gestrigen Abend gut 100 Menschen im cine k in der Kulturetage in Oldenburg

Am Ende gab es begeisterten Beifall, viele Glückwünsche und anerkennende Worte für den Leser Jo Schmitt, den Musiker Jürgen Fastje  und den Autor Jos F. Mehrings. Gut 90 Minuten hatten Leser und Musiker die gut 100 Gäste der ausverkauften Buchpremiere im cine k in Oldenburg mit dem Geschehen um den Bürgermeister Kollmann, seiner Tochter Marie und Epi in Atem gehalten. Und selten wurden bei einer Lesung die unterschiedlichen Gefühle so rasch hintereinander abgerufen. Heitere Szenen wechselten mit Passagen, die so ergriffen, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Dazwischen Musikeinschübe, die die Stimmungslage der jeweiligen Sequenz unterstützten, ja sogar das komplette Publikum zum Mitsingen animierten. Ein wirklich mehr als gelungener Premierenabend, dem noch viele weitere Lesungen folgen sollen. 'Denn niemand hat die Absicht...' hat die Kraft zum Erfolgsroman.

Fesselte das Publum über 90 Minuten mit seiner Intrepretation der Figuren des Romans. Ob Epi, Krollmann oder auch die Frauenfiguren, jede der Figuren des Romans ließ er vor den Augen des Publikums lebendig werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Animierte das Publikum mit Liedern aus den Jahren der Handlung des Romans sogar zum Mitsingen, der Musiker Jürgen Fastje

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jos F. Mehrings

Niemand hat die Absicht

Roman

Geest-Verlag 2018

ISBN 978-3-86685-701-8

ca. 460 S., 14,80 Euro

 

Heinrich Kollmann ist der 57-jährige Bürgermeister der sauer­ländischen Gemeinde Malve, dessen kleine dörfliche Welt aus Hof, Ehefrau und Kindern bis dato vollkommen in Ordnung war. Als Bürgermeister hielt er zudem die Zügel fest in der Hand und hatte damit das Dorf uneingeschränkt im Griff.
Aufgrund einiger unvorhersehbarer und einschneidender Ereig-nisse gerät seine scheinbare Idylle innerhalb weniger Tage ins Wanken und Kollmann entwickelt sich zu einem tragischen Helden, der sich von all seinen gewohnten Strukturen löst und sich dabei lediglich auf seine 21-jährige Tochter Marie verlassen kann. Die dörflich-naive Jurastudentin in Münster, die sich nach einer blauäuig begonnenen großen Romanze mit dem revolutionären Che wenig später in einer noch größeren Enttäuschung wiederfindet, erweist sich neben dem Außenseiter des Dorfes, Epi, als seine einzige Stütze.
Ein Roman voller Sprachwitz und Poesie, aber auch Traurigkeit, garniert mit Ausblicken in die Zukunft, die heute schon der Vergangenheit angehört. Um die Figur Kollmanns entwickelt sich eine geradezu epische Erzählung, in der im Mai 1961 gleich mehrfach ein historischer Satz fällt, der nur kurze Zeit später im anderen Teil Deutschlands in ganz ähnlicher Weise zu hören ist: „Niemand hat die Absicht …“