NWZ berichtet: Von Muffins, Dejà-Vus und Superkräften

Von Muffins, Dejà-Vus und Superkräften

LESUNG Allerhand skurrile Geschichten zum Auftakt der 1. Berner Bücherwochen

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Bücherwochen-Auftakt: Sechs Autoren lasen auf Gut Neuenhuntorf. BILD: DETJE Bild vergrößern

RDJ

NEUENHUNTORF
- Im stilvollem Ambiente des Trauzimmers auf Gut Neuenhuntorf fand die
erste Autorenlesung der Berner Bücherwochen statt. Bevor aber die
Erwachsenen – Magda Sorour, Christa-Eva Jacoby, Horst John und Heike
Rostkowski – zu Wort kamen, erfreute der neunjährige Marcel
Schierenberg aus Neuenhuntorf mit seiner Geschichte „Mein Leben als
Muffin“, die zahlreich erschienenen Zuhörer. Amüsiert verfolgte das
Publikum die lustige Geschichte, in der Marcel selbst zu einem Muffin
gebacken, verkauft und aufgegessen wird und schließlich seinen
natürlichen Weg durch den Körper bis zum sicheren Ausgang nimmt, um in
der Kloake einem Muffinmädchen zu begegnen.

So eingestimmt übernahm die eigens aus dem Schleswig-Holsteinischen
Reinfeld angereiste Autorin Magda Sorour den Platz am Vorlesetisch. Ihr
Protagonist, der achtjährige Leon-Alexander, zeichnet sich durch
übernatürliche Kräfte aus. Humorvoll beschreibt Sorour die sorgenvolle
Mutter, das kindliche Erstaunen und die ideenreiche Lösung.

„Wie willst du den August beschreiben, wenn du nicht mittendrin sitzt“,
endet die lyrisch gestimmte Geschichte von der Oldenburgerin
Christa-Eva Jacoby. Gefühlvoll hat sie die Atmosphäre eingefangen, wenn
man im sommerlichen Garten unter einem Apfelbaum sitzt und die Natur
auf sich wirken lässt.

Einem Alptraum gleich ist hingegen der Beitrag der aus Lemwerder
stammenden Heike Rostkowski. Ihr Bauchgefühl hätte sie warnen müssen,
aber sie nimmt doch die Straßenbahn Line 2 und erlebt ein Dejà-vu, das
den Zuhörer gefangen nimmt und eine mitfühlende Gänsehaut hervorruft.

Margret Lohmüller übernahm für die Autorin Catharina Stein das Vorlesen
der Geschichte „Vorglühen“. Horst John aus Bremen stellte mit seinem
Beitrag „Was soll ich anziehen?“ die immer wiederkehrende Frage von
Frauen an ihre Männer.

Nachzulesen sind die Geschichten in der zu den 1. Berner Bücherwochen
erschienenen Anthologie „Zwischenzeiten“, erschienen im Geest-Verlag
und zum Preis von 15 Euro im Buchhandel erhältlich.

Berne/hfo 2006 wurde sie für den Grammy nominiert. Sie leitet
Meisterkurse in Italien und in der Türkei. Dass sie in allen
Konzertsälen der Welt zuhause ist, versteht sich von selbst. Die Rede
ist von Maria Kliegel, der womöglich besten Cellistin der Welt – so die
Meinung ihrer Kritiker.

Maria Kliegel kommt am Sonntag, 9. November, in die Gemeinde Berne. Im
Zuge der Berner Bücherwochen gibt sie in der Warflether St.
Marien-Kirche ein Solokonzert. Werke von Johann Sebastian Bach
(1685-1750), Gaspar Cassadó (1897-1866) und Rugelio Huguet y Tagell
(1882-1956) stehen auf dem Programm. Beginn ist um 18 Uhr. Karten gibt
es u.a. in der Braker Buchhandlung Gollenstede, bei der OLB in Berne
oder unter 04406/920046.

Übrigens: Vor ihrem Auftritt in Warfleth spielt Maria Kliegel
am Sonntagvormittag das legendäre Cellokonzert von Alfred Schnittke in
der Oldenburger Weser-Ems-Halle. Begleitet wird sie vom Orchester des
Oldenburgischen Staatstheaters.