Presse berichtet bereits ausführlich über das neue Buch von Hans Wohlkopf 'Hans vertellt in Hoch und Platt von dit un dat un annerwatt'

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Plattdeutsch

Hans vertellt von dit un dat un annerwatt

 

„Hannes“ Wohlkopf veröffentlicht mit 89 Jahren sein erstes Buch – Erlebnisse auf 450 Seiten

 
Mit dem Schreiben begann der Großensieler vor gut 20 Jahren. Die ersten Erzählungen verfasste er auf Hochdeutsch.

Großensiel „Immer wieder höre ich: Ich habe viel zu erzählen, darüber könnte ich ein Buch schreiben“, sagt Hans „Hannes“ Wohlkopf“. Der 89-jährige Großensieler hat es getan. „Hans vertellt in Hoch und Platt von dit un dat un annerwatt“ lautet der Titel des Buches, in dem er auf über 450 Seiten viele Erlebnisse und Erzählungen als plattdeutsche Kurzgeschichten niedergeschrieben hat.

Als Buchautor feiert Hans Wohlkopf Premiere, aber es ist nicht seine erste Veröffentlichung. Einige plattdeutsche Kurzgeschichten erschienen bereits in Werken des Schrieverkrings des Rüstringer Heimatbundes oder anderer Gemeinschaften plattdeutscher Autoren.

Bei seinem jetzigen Buch erhielt der Ehrenvorstand des Heimatvereins Club Weserstrand – Hans Wohlkopf gehörte dem Vorstand über zwei Jahrzehnte als Schriftführer an – Hilfe von seinem Neffen Jens Wohlkopf. Der brachte die von „Onkel Hannes“ handschriftlich oder auf der Schreibmaschine verfassten Texte per Computer „in Form“ und steuerte einige eigene poetische Gedanken bei.

Die Kontrolle der plattdeutschen Schreibweise übernahm jedoch Hans Wohlkopf, weil sein Neffe die Heimatsprache wohl verstehen, aber nicht schreiben kann.


Öffentliche

Die Buchpremiere von Hans Wohlkopfs Werk „Hans vertellt in Hoch und Platt von dit und dat un annerwatt“, das im Geest-Verlag (ISBN 978-3-86695-587-8) erscheint, findet am Dienstag, 8. November, ab 19.30 Uhr im Museum Nordenham statt. Dazu sind alle Freunde, Bekannten und Wegbegleiter des Autors eingeladen.

In einem Vorwort vermerkt Hans Rudolf Mengers, Vorsitzender des Rüstringer Heimatbundes: „Der weitaus überwiegende Teil des Inhaltes ist in platt­deutscher Sprache abgefasst, der Muttersprache von Hans Wohlkopf. Es ist daher noch ein sauberes, von hochdeutschen Einflüssen weitgehend verschontes Platt­deutsch, das zu lesen großes Vergnügen bereitet“.

Das Buch „Hans vertellt in Hoch un Platt von dit un dat un annerwatt“ ist eine Sammlung von Werken mit einer großen inhaltlichen und sprachlichen Vielfältigkeit. Dabei konnte Hans Wohlkopf auf einen reichhaltigen Fundus an eigenen Erlebnissen und ihm überlieferten Erzählungen zurückgreifen. Zudem hat er einige hochdeutsche Texte anderer Autoren ins Plattdeutsche übersetzt.

Hans Wohlkopf wohnt seit seiner Geburt (21. April 1927) in dem 1877 erbauten Haus, das seine Eltern am Bahnweg in der Nähe des Großensieler Hafens. erworben hatten. Nach dem Schulabschluss absolvierte er eine Ausbildung bei der Post. Die wurde nach zwei Jahren durch seine Einberufung zum Kriegsdienst unterbrochen. Hans Wohlkopf geriet in russische Gefangenschaft und wurde nach Minsk gebracht. Erst 1948 kehrte er zurück. Er beendete seine Ausbildung und war dann bis zum Rentenbeginn bei der Post tätig.

Seine während der Kriegsgefangenschaft erworbenen Russischkenntnisse, die er später bei der Kreisvolkshochschule aufbesserte, sorgten letztlich dafür, dass Hans Wohlkopf nunmehr Autor geworden ist.

Er hatte sich beim Partnerschaftsprojekt des Landkreises Wesermarsch mit Woronesch engagiert. Als Hans Wohlkopf einen Busfahrer aus Woronesch beherbergte, kam es 1993 zum Kontakt mit der aus dem Raum Moskau nach Kleinensiel übergesiedelten Familie Janke. Die hatte den russischen Bus vor Wohlkopfs Haus stehen sehen.

Zwischen den mittlerweile in Rodenkirchen wohnenden Jankes und Hans Wohlkopf entstand eine innige Freundschaft. Als er ihnen beim Schreiben von Lebensläufen und anderen deutschen Texten für Bewerbungen oder zu ähnlichen Anlässen half, entdeckte Hans Wohlkopf seine Freude am und auch sein Talent für das Verfassen von Texten.

Zunächst schrieb Hans Wohlkopf nur auf Hochdeutsch. Eine erste Sammlung der ab Frühjahr 1997 verfassten Geschichten ließ er unter dem Titel „Erinnerungen“ in eigener Regie binden. Von den seinerzeit nur zehn Exemplaren befindet sich eins im Archiv des Rüstringer Heimatbundes. Einige dieser „Erinnerungen“ hat Hans Wolf für sein Buch ins Plattdeutsche übersetzt.

Seine Reiselust, die ihn in viele Länder der Welt führte („Ick bin neeschierig“), seine Erlebnisse in Russland, der Großensieler Hafen – mit Originalen wie „Schlick Müller“ und Hafenmeister Franz Sander – und seine vielen Aufenthalte auf Helgoland, seiner mittlerweile zweiten Heimat, zu der er aufgrund der Erkrankung seiner 2009 nach 56 Ehejahren verstorbenen Frau Asta kam, lieferten Hans Wohlkopf unzählige Erlebnisse. Er hat längst noch nicht alle niedergeschrieben. Ideen für ein weiteres Buch gibt es somit allemal.