Pressse berichtet über Buchpremiere von Helga Bürsters Roman 'Luzies Erbe'

Hude /Dötlingen Live-Musik, ein Sektempfang und feierliche Reden haben die Premierenlesung von Helga Bürster am Montagabend im Klostersaal zu etwas ganz Besonderem in Hude gemacht. Doch im Mittelpunkt standen an diesem Abend die Dötlinger Autorin und ihr neues Buch „Luzies Erbe“, das im Insel Verlag/Suhrkamp Verlag erschienen ist. Etwa Hundert Gäste waren gekommen. Freunde, Familie und Fans sorgten für ein volles Haus.

Eine Auftaktlesung eines Buches, das in einem solch renommierten Verlag erschienen ist – das ist für Hude schon etwas Außergewöhnliches. Das weiß auch Bürgermeister Holger Lebedinzew: „Für uns ist das eine große Ehre“, sagte er in seiner Ansprache. Auch der örtliche Vertreter des Suhrkamp Verlages, Michael Geißler, sprach ein paar Worte: „Das Buch hat mich sofort elektrisiert.“ Ihm sei schnell klar geworden, „das ist mehr als ein Buch für Bremen und umzu und wird viele Leser finden“.

Der für Helga Bürster wohl bewegendste Teil war die Laudatio durch ihren langjährigen Bekannten Alfred Büngen, Inhaber des Geest-Verlags in Vechta. Durch seine sehr persönliche Rede wurde schnell klar, dass er die Autorin gut kennt und auch lange Jahre begleitet hat. „An dieser Autorin ist nichts gewöhnlich, ihr Lebensweg, ihre Haltung, ihre Literatur, vor allem aber ihr Menschsein nicht“, sagte er. Er hob Bürsters Eigenschaft hervor, gesellschaftliche Wirklichkeiten zu hinterfragen und in Hinblick auf das Thema Nationalsozialismus „gegen das Vergessen zu schreiben“. Dabei erhebe sie „niemals eine vernichtende Anklage“, sondern setze sich die Aufarbeitung zum Ziel, so Büngen. Sie habe eine Vorliebe für besondere Romanfiguren, ecke mit ihren Themen an und bringe sprachlich „wunderbar treffende Bilder“ hervor. In ihren Geschichten bleibe immer Platz für eigene Reflexion. Sie gebe niemals eine Antwort vor, der Leser selbst müsse sich die Antwort geben. Ein Bleib-so-wie-du-bist sei überflüssig, so Büngen: „Denn du bist so wie du bist und wirst deinen Grundvorstellungen treu bleiben.“

Nach einem Sektempfang, bei Unterhaltung am Klavier durch die Huder Musikerin Sabine Hermann, begann die Lesung. Die Autorin brachte dem Publikum die Erzählerin Johanne näher, die ihre Familiengeschichte aufzuarbeiten versucht. Ihre Großmutter Luzie Mazur ist verstorben, und hat der Familie fast ein Jahrhundert „Mazur’sches Schweigen“ hinterlassen. Als junge Frau hatte sich Luzie während des Zweiten Weltkrieges in einem „Reichsmusterdorf“ bei Bremen verbotenerweise in einen polnischen Fremdarbeiter verliebt. Darüber will ihre Enkelin Johanne mehr erfahren.

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Eine tolle Rezension des Buches gibt es auf Radio Bremen zu hören

https://www.radiobremen.de/bremenzwei/rubriken/buchtipps/luzies-erbe100_...