Queerlyrik - Band in der Endkorrektur

 

 

 

Queerlyrik
Siegertexte
und Platzierte
des 1. Queerlyrik‐Wettbewerbs
Hrsg. von
Alfred Büngen
und Stefan Hölscher

Geest-Verlag 2015
ISBN 978‐3‐86685‐506‐9
ca. 114 S. 10 Eur

Die Preisverleihung, öffentliche Lesung und Anthologievorstellung zum 1. Deutschen Queer Lyrik Wettbewerb findet statt am 21.03.2015 um 20.30 Uhr in der Queer Buchhandlung "Prinz-Eisenherz" in Berlin Schöneberg.
Es lesen Preisträger und in der Anthologie vertretene Autoren. Das Rahmenprogramm gestaltet Lyrik-Kontra-Bass. Nähere Infos unter: www.prinz-eisenherz.com

 

Zur Einleitung

Die Durchführung eines Queer-Lyrik-Wettbewerbs war auch für uns – Initiatoren, Juroren und Verlag – ein Experiment. Was ist eigentlich ein ‚queerer‘ Text, gar ein ‚queeres‘ Gedicht? In der Ausschreibung zum Wettbewerb sind wir mit dieser Frage so umgegangen, dass wir gesagt haben, der Wettbewerb wendet sich an Autorinnen und Autoren, die sich selbst als queer im Sinne von schwul, lesbisch, bisexuell oder transgender verstehen und Texte zu queeren Themen schreiben. Bei nicht wenigen der eingesandten Texte schien es uns evident, dass sie ‚queer‘ sind. Bei anderen kam die Frage erneut in uns auf, und allein der Umstand, dass sie zu diesem Wettbewerb eingeschickt worden waren, schien eine Art Antwort darauf zu geben.
Vermutlich würde man schmunzeln, wenn es einen ‚Straight-Lyrik-Wettbewerb‘ gäbe für Menschen, die sich als hetero verstehen und Texten zu heterosexuellen Themen schreiben. Ist das bei einem Queer-Lyrik Wettbewerb in Deutschland im Jahr 2014/15 mit all der erreichten Gleichstellung nicht heterosexuell orientierter Lebensformen wirklich anders? Ich glaube schon; und dies nicht nur, weil die Gruppe der sich als queer begreifenden Menschen in unserer Gesellschaft eher so etwas wie eine Community bilden als die ganz große Mehrheit aller übrigen, und weil trotz aller Gleichstellung und Liberalisierung auch heute und hierzulande immer noch Menschen mit abweichender sexueller Orientierung auf Vorbehalte, Einschränkungen und Gewalt treffen. Vor allem führt die Wahrnehmung, in einem so zentralen Punkt wie der Sexualität anders und im Verhältnis zu den allermeisten anderen normabweichend zu sein, zu einem Nachdenken, Empfinden und Fragen über sich und die Welt, das der Ausgangspunkt von kreativem Schreiben und dem Schreiben von Gedichten sein kann.
So mag es vielleicht bei manchen der in dieser Antho-logie versammelten Autoren gewesen sein; und bei anderen waren es sicher auch durchaus andere Gründe, die sie zum Schreiben gebracht haben. Und das ‚ist auch gut so‘; denn so wie Gründe zum Schreiben vielfältig und bunt sind, so sind es auch menschliche Lebens- und Liebesformen und so sind es auch die in diesem Buch versammelten Texte: die Texte der Preisträger und die übrigen platzierten Texte, die eine kleine Anschauung bieten von queerer Lyrik in Deutschland in unserer Zeit.
Ich möchte allen Autorinnen und Autoren, die hier vertreten sind, und natürlich auch allen anderen, die eigene Texte zum Wettbewerb eingesandt haben, für ihre Beteiligung ganz herzlich danken. Besonders danken möchte ich aber Alfred Büngen, ohne dessen Aufgeschlossenheit und das unermüdliche Engagement als Verleger und Lektor weder der Wettbewerb noch die Anthologie möglich gewesen wären. Danken möchte ich nicht zuletzt auch denen, die neben Alfred Büngen und mir, als Juroren alle eingegangenen Texte gesichtet, bewertet und diskutiert haben: Christoph Klimke, Reinhard Rakow und Joachim Schlichte.
Wir hoffen, dass die in dieser Anthologie versammelten Texte Ihnen als Leser gute Lektüremomente geben und vielleicht ein paar kreativ-queere Impulse, die das Leben bunter und vielleicht auch noch etwas knisternder und schillernder machen können.  In diesem Sinne: viel Freude beim Blättern und Lesen!  

Stefan Hölscher im Februar 2015
 

 

Die Gewinner
Franziska Brunn
Johann Peter
Uwe Wartha

Die Platzierten
und weitere Gedichte in der Auswahl

Esther Ackermann   
Judith Mirjam Selena Arweiler   
Lija Belinskaja   
Eva Bormann   
Franziska Brunn   
Levi Frost   
Ronny Gempe   
Bernd Marcel Gonner   
Anna Jäger   
Kevin Junk   
Karina Klein   
Franke Kleinfeldt   
Juliane Liebert   
Sabina Lorenz   
Miguel Martinez   
Johann Peter   
Renate Maria Riehemann   
Katharina Schwarz   
Lucas Timm   
Jenny Schon   
Nicoleta Craita Ten’o   
Uwe Wartha   
Stephan Weitzel