Reinhard Rakow - Wir wissen die Stürme (Maigedicht in schwierigen Zeiten)

WIR WISSEN DIE STÜRME werden uns glätten auf
dem acker des todes wird man nichts hören
knochenmehltau wird jeden laut dämmen nichts
wird zu hörn sein nur
                monodisch geläut´

nichts wird bleiben von uns nur aschenes wogen
wir sind zu verbrennen im krematorium der zeit
und doch wolln wir nicht lassen vom leben sogar
der geringste dem es am dreckigsten geht hält sich
daran fest es könnte noch viel schlimmer kommen
vielleicht ja wirds morgen besser und er sieht zu
wie der weißdorn seine blüten verliert wie ihre blätter
rosten wie rost fault und ein anderer sieht
sich zu beim sterben täglich doch meint das sei
zeichen der bessrung ihn würd es verschonen die
wunden hätten ein end bald nunmehr beginne
die rettung sie sei nicht mehr aufzuhalten bei ihm
nicht und wir die ihm zusehen wissen die stürme
die selbst der tag bringt den schein süßer sonnen
die qualen in länge zu ziehen

einst liebte ich den mai