Südkurier berichtet über schreibende Schülerinnen aus Brigachtal

Brigachtal

Junge
Autorin hat Maus als Freund

Brigachtal – Ein eigenes Buch
zu schreiben, davon träumen sicher viele. Für manche bleibt es ein
Traum, andere schaffen es, weil sie die damit verbundene, oftmals recht
harte Arbeit nicht scheuen.

Bild: Kaletta

Geschafft haben es 106 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen
vier, sechs und sieben der Brigachtaler Grund- und Hauptschule. Ihr
gemeinsames Werk trägt den Titel „Gestern – Heute – Morgen “ und es
enthält von jedem der Kinder und Jugendlichen einen selbstverfassten
Text. Sie konnten dabei den Stil auswählen: Geschichte, Brief, Gedicht
oder Tagebuch.

Zu den jungen Autoren, die der SÜDKURIER vorstellt,
gehört die neunjährige Luisa Adamski aus der vierten Klasse. Von ihr
stammt unter anderem „Die Ballade von mir und Klaus“. Darin geht es um
eine kleine Maus, mit der sie sich angefreundet hat, nachdem sie auf dem
Weg zur Schule durch einen Gullydeckel gefallen war. Da sie wieder nach
Hause musste, zerbrach diese Freundschaft, „sowie Splitter von einem
Glas.“

Wer Luisas flüssig geschriebene Ballade liest, kann sich
kaum vorstellen, dass sie schrecklich aufgeregt war, als sie einen
Beitrag schreiben durfte. „Ein Buch, das ganz viele Leute lesen werden:
Das war wirklich sehr spannend“, berichtet die junge Autorin. „Während
dem Schreiben habe ich manchmal gedacht, ich schreibe ja nur Quatsch,
aber als ich fertig war, fand ich es ganz gut.“

Besonders gut gefallen hat ihr das Thema „Meine Wunschmaschine“. Dazu
hat sie sich überlegt, dass die Maschine Wünsche erfüllen sollte, die
nicht mit Geld zu bezahlen sind. Und außerdem sollte die Wunschmaschine
nur ihr alleine gehören. Wer sie sonst berührt, sollte einen Stromschlag
bekommen. Schwierig fand Luisa es, über ein Fest zuschreiben. „Da bin
ich nicht so schnell vorwärts gekommen, weil ich eigentlich noch nie ein
großes, tolles Fest erlebt habe“, erinnert sie sich.

Luisa und
ihre Eltern, die von der Idee mit dem Schreiben ganz begeistert waren,
freuen sich nun auf das fertige Buch, das bald erscheint. Es wird am
Samstag, 24. April, im Rahmen einer kleinen Feier in der Klengener
Mehrzweckhalle vorgestellt. Beginn ist um 10.30 Uhr. Einige junge
Autoren werden dann ihre Geschichten oder ihre Gedichte vorlesen.

Ein
Exemplar des Buches möchte Luisa, die in ihrer Freizeit gerne reitet,
Akkordeon spielt und Sport treibt, ihrer Tante schenken. „Die habe einen
größeren Betrag für das Buchprojekt gespendet“, sagt die Schülerin.

 

Corinna Kramp schreibt gern

Vorspann

Bild: Ursula Kaletta

Brigachtal (kal) „ Was ist in einer halben Stunde? Kann man die
Zukunft sehen? Wie groß werde ich? Wie alt werde ich? Soll ich euch die
Antwort sagen? Ich weiß es nicht.“ Diese Gedanken machte sich die
elfjährige Corinna Kramp. Sie geht in die sechste Klasse der
Brigachtaler Grund- und Hauptschule und gehört zu den 106 Kindern und
Jugendlichen, die das Buch mit dem Titel „Gestern-Heute-Morgen“
geschrieben haben. Das gemeinsame Werk hat 280 Seiten und wird am
Samstag, 24. April, in einer kleinen Feier in der Klengener Festhalle
von den jungen Autoren vorgestellt. Einige werden vor dem Publikum ihre
Gedichte oder ihre kleinen Geschichten vortragen.

Corinna Kramp
war total begeistert, als sie hörte, dass die Schülerinnen und Schüler
miteinander ein Buch schreiben werden. „Weil ich immer viele Ideen habe,
hatte ich schon zuvor daran gedacht, ein Buch zu schreiben, in dem ich
alles zusammenfassen kann, was mir so einfällt“, erzählt die Elfjährige
im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Sie mag Bücher und liest sehr viel, am
liebsten Fantasiegeschichten.

Dass den Kindern und Jugendlichen für das Schreiben 15 Themen
vorgegeben wurden, hat die junge Autorin sehr begeistert. „Die Themen
waren echt gut, man konnte sich darüber viele Gedanken machen“, erinnert
sich Corinna. Ihr Lieblingsthema hieß „Mein tollstes Hobby“. Sie
schrieb über das Malen, denn das ist ein großes Hobby von ihr und
außerdem über Tiere, denn die mag sie sehr gerne. Sie liebt das
Klavierspielen, das sie gerade erlernt und sie freut sich, wenn im
Deutschunterricht ein Aufsatz geschrieben werden soll.

Die beiden
Schreibtage in der Schule seien ein besonderes und schönes Erlebnis
gewesen, erzählt sie. Besonders gut hat Corinna gefallen, dass alle
Schülerinnen und Schüler in Gruppen eingeteilt wurden und sich zwischen
der Arbeit immer wieder miteinander unterhalten konnten, um Gedanken und
Ideen auszutauschen.

Um das Buchprojekt finanzieren zu können,
wurden Sponsoren benötigt, die von den jungen Autoren gesucht wurden.
Auch Corinna hat sich daran beteiligt. „Damit habe ich gute Erfahrungen
gemacht, die Leute, die ich angesprochen habe, waren sehr interessiert
und haben gerne etwas gegeben.“ Sollte es noch einmal an der Schule
solch ein Projekt geben, wäre sie gleich wieder mit dabei. Auf jeden
Fall aber hat sie sich vorgenommen, einmal selbst ein Buch zu schreiben,
denn an Ideen dazu fehlt es ihr nicht.