Schreibtipp - Übertreibung (Hyperbel)

Übertreibung (Hyperbel)

Die eher schlichte rhetorische Figur der Hyperbel (zu griechisch hyperballein
= über ein Ziel hinauswerfen, übertreffen, übersteigen) besteht darin,
entweder durch Übertreibung Aufmerksamkeit zu heischen oder die Aussage
bzw. die intendierte Rede- oder Schreibwirkung zu verstärken.
In unserem Chandler-Beispiel will Marlowe seine Aussage über die
Gefährlichkeit des Gegenspielers verdeutlichen: „Es gibt ja nichts
Ruppigeres als einen ruppigen Mexikaner, ebenso wie es nichts Sanfteres
gibt als einen sanften Mexikaner, nichts Ehrlicheres als einen
ehrlichen Mexikaner und vor allem nichts Traurigeres als einen
traurigen Mexikaner. Der Bursche hier war einer von der harten Sorte.”

Etliche solcher Übertreibungen haben schon längst in die Alltagssprache
Eingang gefunden und sind in der Bedeutung weitgehend verblasst: himmelhoch, schneeweiß, wie Sand am Meer, engel[s]gleich, wie ein junger Gott usw.

ais: Duden Newsletter-Archiv