Schreibtipp - um zu / zu

um zu / zu

Wird eine Infinitivgruppe mit um zu eingeleitet,
so ist sie in der Regel eine adverbiale Bestimmung (Umstandsbestimmung).
Entweder wird mit der Infinitivgruppe die Folge einer im
Hauptsatz genannten Voraussetzung wiedergegeben:
Das Frettchen ist viel zu verspielt [=
Voraussetzung], um das Wollknäuel unbeachtet
zu lassen
[= Folge].
Oder aber die Infinitivgruppe gibt den Zweck des Sachverhaltes
wieder, der vom Hauptsatz bezeichnet wird:
Wir sprangen ins Wasser [= Sachverhalt], um
uns abzukühlen
[= Zweck].
Vor allem in der geschriebenen Sprache wird in beiden Fällen
gelegentlich das um auch weggelassen, ohne dass
sich dadurch die Bedeutung ändert:
Er ist alt genug, [um] dies zu verstehen. Sie wählte
eine neue Methode, [um] die Frage zu lösen.
Hier
sind also um zu und zu austauschbar.

Nicht austauschbar sind um zu und zu allerdings,
wenn die Infinitivgruppe attributiv eingesetzt wird, also
als Beifügung zu einem vorangehenden Wort oder einer
vorangehenden Phrase: Die Aussicht, in Domburg eine Woche
auszuspannen, ist verlockend
.
Die Infinitivgruppe „in Domburg eine Woche auszuspannen” ist
Attribut zu „Aussicht” und antwortet auf die
Frage: Welche Aussicht?
In diesen Fällen steht die Infinitivgruppe nur mit zu; der
Gebrauch von um zu ist hier falsch.

 

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