Stanisław Wygodzki - AN DEN ZUKÜNFTIGEN (Literatur in schwierigen Zeiten)

AN DEN ZUKÜNFTIGEN

Ich entnahm das Gesicht nicht der Tiefe,
ich stahl mein Gesicht nicht den Spiegeln.
In Birkenau ist abgebrannte Leere,
und das Gesicht entlehnte ich dem toten Mädchen.

Den lebendig Verbrannten nahm ich das Stöhnen,
den Vergasten stahl ich ihr Lied.
Du, der du mich rufst – ich gehe zur Aussaat
und denke an die Umarmung der Totenhand.

Und wessen Herz? Das Herz ist aus Asche
der Juden, Polen, Russen und Griechen,
damit der Zukünftige darin das Schluchzen
meines Jahrhunderts vernehme.