Toller Start für Volker Issmers neues Buch am gestrigen Abend im Remarque-Friedenszentrum in Osnabrück
Das Sturmtief, das gestern über Norddeutschland tobte, hielt mehr als 40 Gäste nicht ab zur Buchpremiere von Volker Issmers neuem Roman Alparslan zu kommen. Der Osnabrücker Autor und Historiker legt ein auch in der Schreibstruktur besonderes Buch vor.
Cem-Dieter, ein Osnabrücker Schüler mit türkischem Huntergrund, der später den Kampfnamen ‚Alparslan‘ erhält, offenbart schon früh ein Geschichtsverständnis, nach dem seit über hundert Jahren Deutschland die Führung in Europa zukommt. Doch die Deutschland sogar von anderen europäischen Mächten angetragene Führungsrolle werde, so seine Meinung, von den Deutschen selbst wegen des von ihnen verinnerlichten Schuldkomplexes, für den Holocaust verantwortlich zu sein, mehrheitlich abgelehnt,. Das gelte es zu ändern! Die Flüchtlingskrise und das Aufkommen nationalistischer und autoritärer Strömungen in Europa bringen Alparslan und seine Anhänger schließlich in den Besitz der Macht und lassen ihn weltpolitische Strategien entwickeln, in denen Israel eine zentrale Rolle spielt. Weitgehend hilflos schaut sein früherer Lehrer der Entwicklung zu.
„Was für einen faszinierenden, utopisch-fiktiven Roman hat Volker Issmer hier vorgelegt! Er malt ein realistisches Bild von der Selbstradikalisierung einer Gesellschaft, die sich einen Diktator hochputscht, um den eigenen Untergang einzuläuten ...“ Reinhold Mokrosch
Der Autor las am gestrigen Abend zwei Passagen aus seinem Buch, dabei und in der anschließenden Diskussion wurde die politisch-gesellschaftliche Brisanz des Buches bereits deutlich.
Gäste und Veranstalterin (Beatrice Le Coutre-Bick / Literaturbüro West-Niedersachsen) im Gespräch mit dem Autor vor der Veranstaltung
Thomas F. Schneider (Remarque-Zentrum) führt in das Buch und die Lesung ein
Der Autor bei seiner Lesung